Der Weg zum Ich

 

      Dimitar Mangurov, Varna, 22.10.2019

Im Sommer 2000 wurde der Verfasser dieser Zeilen in seinem Willen vom Heiligen Geist mit der Offenbarung beehrt, dass der Meister Beinsa Douno – bekannter unter seinem weltlichen Namen Petar Danov – der gegenwärtige Bodhisattva und der zukünftige Buddha Maitreya ist. Jeder, der vertraut ist mit der Anthroposophie und dem Mysterium des Kreises der zwölf Bodhisattvas, die auf dem spirituellen Buddhi-Plan um das Christus-Ich weilen, sollte sich für die Tätigkeit des siebten auf die Erde herabsteigenden Bodhisattva im 20. Jahrhundert interessieren, dessen Mission mit der Übernahme der „himmlischen Tiara“ von Gautama Buddha im 6. Jahrhundert v. Chr. begann und sich bis zur Mitte des 5. Jahrtausends n.Chr., d.h. bis zu seiner zukünftigen Erhebung in den Buddha-Rang, entfalten wird – unter den Bedingungen des aktiven Impulses Desjenigen, der der Weg, die Wahrheit und das Leben ist. In diesem Sinne ist Beinsa Douno der erste christliche Bodhisattva. Aufgrund der begrenzten Größe des vorliegenden Artikels und der Absicht, das Ich-Mysterium Christi in einer meiner Ansicht nach rechtmäßigen Art in der Zeit des im 20. Jahrhundert begonnenen Christentums des Heiligen Geistes darzustellen, werden wir hier nur teilweise das Werk des Meisters streifen, das er nach der Inkorporation des Bodhisattva in das menschliche Gefäß Peter Danov am 7. März 1897 vollbracht hat.

Wir wissen aus der Geisteswissenschaft, dass im Jahr 1899 die 5000-jährige Periode des „dunklen“ Zeitalters Kali Yuga zu Ende ging. In diesem Jahr rief Beinsa Douno  seine ersten drei Schüler in Varna auf. Sie waren Vertreter der drei Hauptzweige des exoterischen Christentums – Orthodoxie, Katholizismus und Protestantismus. Im engen Kreis mit persönlich von ihm ausgewählten Personen begann er in den kommenden Jahren, Versammlungen zu veranstalten, mit denen der Anfang der Schaffung einer „Kette der göttlichen Liebe“ gesetzt wurde. Es handelt sich um christliche Sakramente, die bis 1914 vollzogen wurden. Danach begann die 30-jährige Periode, in der Beinsa Douno nach seinem ersten öffentlichen Vortrag „Seht, da ist der Mensch!“ ca. 7000 Vorträge hielt. Bei den Jahrestreffen wurden Gegenstände als heilige Symbole verwendet, die in der übrigen Zeit in einem speziell für dieses Zweck hergestellten Koffer aufbewahrt wurden. Ihre Anordnung zeigt uns anschaulich das Christus-Mysterium in seinem höheren Sinn.

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Ganz oben auf dem Bild befindet sich ein aus Holz hergestellter Stab, an dem vier Ringe in aufsteigender Reihenfolge befestigt sind. Sie repräsentieren (laut den Protokollen der Jahrestreffen) die vier Naturen des Menschen – seine tierische, menschliche, geistige und göttliche Natur. Drei der Ringe zeigen jeweils ein Pentagramm, ein Hexagramm und ein gleichseitiges Dreieck. Zweimal sechs identische silberne Pessachbecher mit unterschiedlichen Symbolendarauf sind im Halbkreis angeordnet und in ihrer Mitte hebt sich ein größerer Becher mit dem Bild Christi hervor, zu dessen beiden Seiten sich zwei weitere Becher befinden, die wie die zwölf kleineren aussehen. Unterhalb des Bechers Christi sehen wir ein silbernes Servierbrett für die Hostie. Am unteren Ende liegt ein zweischneidiger schwertähnlicher Dolch, auf dem drei in Längsrichtung der Schneide eingeritzte sich schlängelnde Linien zu sehen sind. Auf der einen Seite ist das menschliche Zeichen – das Pentagramm – , auf der anderen Seite – das Zeichen der „Kette“ – eingraviert. Manche halten Letzteres für die Unterschrift des Meisters. Das gleiche Zeichen ist auch am unteren Ende des Stabs mit den Ringen zu sehen. Laut dem Meister repräsentiert der Dolch die „Macht des Herrn“, mit der „Varna belagert wird“ [1].

Sie „belagern“ Varna, weil ein Jahrhundert später von Varna aus etwas beginnen sollte, das die Welt erlösen wird. Der Bodhisattva selbst kam inmitten der Bulgaren, denn hier gab es von Anfang an einen Nährboden für das Christentum der Sophia. Dieser Boden wurde unter den thrakischen Bulgaren in Philippopolis persönlich vom Apostel Paulus in Begleitung des thrakischen Apostels Silas vorbereitet.

Was sagt uns die Anordnung der Objekte?

An der Spitze der hierarchischen Reihenfolge der Wesen steht das Absolute. Seine unerkennbare Seite, die im Osten unter dem Namen ‚Mahaparipralaya‘ bekannt ist, wird selbst für die mächtigen Seraphim für immer unerkennbarbleiben.  Doch damit das Universum existieren konnte, beschloss das Absolute, einen „Teil“ von sich zu offenbaren. Nach der korrekten Übersetzung des Neuen Testaments von Emil Bock erkennen wir diesen Teil in der Bezeichnung‚väterlicher Weltengrund‘ wieder und nennen ihn kurz ‚Gott‘. Seine Manifestation in der Offenbarung (Mahaparinirvana) vollzieht sich in drei Etappen, aber für Ihn besteht sie in einem Augenblick und stellt noch keine Evolution dar. In der ersten Etappe offenbart Er Sein Selbst sich selbst als ein unendliches Ich. Ob das Absolute ein Ich ist, können wir nicht wissen, denn selbst im Ich grenzt es sich ein, aber es steht außer Zweifel, dass es sich alsein solches in der Offenbarung manifestierte. Hier hat Fichtes Gleichheit Ich = Ich uneingeschränkte Geltung.

Bis zum Moment der Offenbarung ist Gott ein Objekt, und in der Offenbarung wird Er ein verinnerlichtes Subjekt, ein Ich-bin, und dies setzt den Anfang innerhalb Seiner Anfanglosigkeit.

Der Anfang ist der Logos-Christus, der das Objekt mit dem Subjekt verbindet. Von der Einheit (der Eins) auf der ersten Stufe gehen wir zur Teilung (zur Zwei) auf der zweiten Stufe und dann zur dritten Stufe über. Nachdem Gott den Anfang gesetzt hat, tritt Er in ein Verhältnis zu sich selbst ein und offenbart sich in den drei Hypostasen: Gott dem Vater, Gott dem Sohn und Gott dem Heiligen Geist. Sie sind wesensgleich in der Subjektivität Seines bewussten Allbewusstseins und Er ist ihre unausgesprochene Einheit. Aber wenn sie vereint bleiben, ohne sich einander“entgegenzusetzen“, wird der neue Zyklus der Evolutionsentwicklung unmöglich und unerkennbar sein für alle Wesen, die herausgehen sollten aus dem „Kristallhimmel“ des Pralaya-Zustandes im neu erschaffenen Universum, einschließlich jenes  Wesens mit freiem Willen, in dem sich als die Fülle des Entwicklungspotentials der uranfänglicheGott selbst manifestiert.

Die drei Hypostasen treten nach draußen in Erscheinung, um sich im Andersdasein des alten Saturn-Manvantara zu manifestieren. Hier spricht die Geisteswissenschaft vom ersten, zweiten und dritten Logos, die als Atma-, Buddhi- und Manas-Prinzipien wirken. Jedes von ihnen ist für sich ein Prinzip der Einheit in der Evolution, aber innerhalb des Saturn-Vulkan-Zyklus wird die universelle Einheit vom Träger des Ich-bin-Prinzips, dem Christus-Allerhalter, hergestellt, der dieses „Privileg“ direkt von Gott bekommen hat. Christus erhielt „alles“, d.h. die Möglichkeit, die Einigkeit zu verwirklichen. Es mussten Atma, Buddhi und Manas als Substanz, Leben und Idee ausgestrahlt und aus ihnen das Physische, Ätherische und Astralische im neuen Universum erschaffen werden. Aus der Begegnung und dem Entgegensetzen der Substanz mit der Idee entstanden alle Bewusstseinsformen, die entsprechend dem für den Zyklus gültigen Grundgesetz evolvierten – im Universum erlebt alles eine Evolution und entwickelt sich auf dem Wege der siebenstufigen Metamorphose. Indem Christus der Allerhalter die Metamorphosen in höchster Einheit erhielt, stieg Er gleichzeitig auf den Stufen der Evolution herab und brachte das Leben des Welten-Ich in eine Beziehung zum Leben der Ich-Wesen, die sich auf diesen Stufen befinden und das Prinzip des Lebens innerhalb des Manvantara personalisieren.

Jedes Wesen wird zum Ich, wenn es seine menschliche Entwicklungsstufe durchlaufen hat und Christus ist der Träger der „ewigen Gottmenschenheit“ [2]. Er ist der „himmlische Mensch“ und kann daher am unmittelbarsten am Erscheinen des wahren Wunders der Schöpfung teilnehmen – des Ich.

Einmal erworben, ist das Ich unzerstörbar und kommt in immer neuen Formen zur Geltung. Während im vorherigen Zyklus, der unter der Regentschaft des Vatergotts verlief, das Geschehende immer unter den Bedingungen der Ewigkeit weilte, so ist im Zyklus des Sohnes die Teilung und kontinuierliche Metamorphose im Leben des Gegenwärtigen der Hauptmotor der Entwicklung. Es ist äußerst wichtig,  zwischen beiden Rollen zu unterscheiden, die Christus spielt: Zum einen die Rolle des systembildenden Prinzips im Universum – des Ich-bin-Prinzips -, das die Einheit des Universums gewährleistet und zum anderen die Rolle der Sohnes-Hypostase – des Urhebers des Lebens innerhalb des Zyklus. Der Sinn des esoterischen Christentums besteht für den Menschen darin, dass er Christus als den Träger des ewigen Ich-Prinzips erkennt, der sogar die Heilige Trinität innerhalb des Zyklus in Einheit vereint, und dass dieses Prinzip einmal auf die Erde in das Gefäß des Jesus aus Nazareth herabstieg, um den Zustand des Pralaya innerhalb des Manvantara herunterzuholen und die Gesetze des Letzteren ohne dessen Spiritualisierung und Erhebung zum höheren Devachan zu ändern – d. h. Christus verstieß nicht gegen das Grundgesetz der siebengliedrigen Metamorphosen. Der Mensch steht im Zentrum, in dem sich die Entwicklungsprinzipien des Pralaya und Manvantara begegnen, und in eben dieses Zentrum stieg Christus herab. Was genau hat Er getan und wie spiegelt sich das in den Gegenständen des besprochenen Koffers wider?

Das Ich-bin Christi ist nicht der Träger des vom Gott-Sohn angepassten Lebens für den Zyklus, sondern des absoluten Lebens, das direkt von Gott kommt. Dieses Ich-bin (der große Kelch) begann Seinen Weg als der Lebensgeist im Mahaparinirvana. Es wurde begleitet von dem Ich-Prinzip Gott des Vaters und Gott des Heiligen Geistes (die beiden kleinen Becher) auf dem Weg durch den Tierkreis (die zwölf kleinen Becher) in Abwärtsrichtung durch alle Bewusstseinsebenen bis zum Verbinden im Manvantara (dem Silberbrett) mit dem „Nichts“ – dem Bewusstsein des Mineralreichs. Der Holzstab mit den Ringen ist das Symbol des Lebens und zeigt uns den ganzen Weg des Ich-Lebensgeistes Christi bis zum Opfer von Golgatha und auch darüber hinaus. Das Ich-Prinzip Gott des Vaters und Gott des Heiligen Geistes begleiteten Ihn, aber sie sind nicht so tief hinabgestiegen, sondern blieben auf der Höhe des Bewusstseins im Tierkreis. Christus benutztе nur das Welten-Kreuz des Heiligen Geistes, das aus vier Sternbildern besteht, um diesem Kreuz entlang an Epiphanie in Jesus herabzusteigen und die Gabe des Vatergotts zu retten – den Geistesmenschen, der als Substanz allem Evolvierenden im Universum zugrunde liegt. Die durch die Geister des Willens ausgestrahlte Gabe hatte ihre Verbindung mit der vom Heiligen Geist kommenden Idee im menschlichen reflektierenden Denken verloren, welches nach dem uralten mythologischen Denken zum ersten Mal im 5. – 4. Jahrhundert v. Chr. erschien, während die Evolution ohne die Möglichkeit des Übergangs zu neuen Ich-Formen des Lebens zum Stillstand kam.

Der Erlöser ließ Seinen Geistesmenschen auf der Sonne zurück, wo es durch das Pleroma bewacht wird, undverband sich in Jesus (in der nathanischen Seele) mit dem bereits auf dem alten Saturn in den physischen Leib des Menschen durch die Throne eingebauten allmenschlichen Keim des Geistesmenschen. Er durchdrang und belebte ihn mit Seinem Ich und erhob ihn als den reinen individuellen Geistesmenschen in Seine Sphäre des Lebensgeistes. Er hat die Form, die Idee des physischen Leibes auferweckt und die mineralischen Bestandteile dem Tod überlassen, welcher die einzige Realität in unserer Welt ist.

Aus dem Grab von Golgatha stieg der unsterbliche physische Auferstehungsleib auf – die für die gesamte Menschheiteinheitliche, vom individualisierenden kosmischen Bewusstsein – dem Ich-Christi – durchzogene Form. Als die einheitliche Substanz des Geistesmenschen kann diese Leibform vervielfältigt werden. Jeder Mensch ist verpflichtet, seinen eigenen Anteil an ihr aus eigener Kraft in  seiner ihm von den Geistern der Form verliehenen Form zu verinnerlichen. Der Auferstehungsleib lebt (allerdings unbewusst) in jedem Menschen als das Ich der gesamten Menschheit, doch dank unserer übersinnlichen Verbindung mit der nathanischen Seele kann er zu einer individuell bewusst gewordenen Leistung werden. Die nathanische Seele ist es nämlich, die in uns als die Christus-Kraft lebt, weil sie einen universellen und zugleich individuellen Charakter besitzt.

Der Erlöser verband sich auch mit den Naturreichen der Erde und wurde zum neuen planetarischen Geist. An Pfingsten trat er durch den Heiligen Geist in das niedere Ich des Menschen ein und erfüllte und belebte dieses mit dem wesentlichen Inhalt Seines Ich-Lebensgeistes. Auf diese Weise kann der Mensch eine Verbindung mit seinem individuellen substanziellen Ich herstellen, das Gott selbst individuell für ihn vorgesehen hat.

Dies ist das „Schwert“, das Christus der Menschheit gebracht hat. Der schwertähnliche Dolch befindet sich ganz unten im Koffer und ist zweischneidig: er kann uns für immer in die Selbstsucht des Ich und in die tierische Natur eintauchen, aber wir können uns auch vom Ich zu unserer unsterblichen Individualität erheben und zum Teil der „Kette“ werden – das eingravierte Pentagramm zeigt es. Das Potential für beide liegt unserer gegenwärtigen Ich-Formzugrunde, die uns die Elohim verliehen haben und mit der wir die dreieinige Seele zu einer Einheit synthetisieren. Wenn wir diese Form mit dem Ich Christi erfüllen, kann unser substanzielles Ich unseren dreifachen Geist in Einheit synthetisieren und wir würden sogar zur Spiritualisierung des Mineralreichs übergehen. Die drei sich schlängelndenLinien auf dem Dolch versinnbildlichen gerade die Manifestation des dreifachen Geistes und gleichzeitig das von Christus im Manvantara verwirklichte Prinzip der Einheit in Bezug auf die Hypostasen der Heiligen Trinität.

Und das Zeichen der „Kette“, das am unteren Ende des Stabs und auf der Rückseite des Dolchs angebracht ist, zeigtuns, dass die Einbeziehung des Menschen in die „Kette“ mit der Überwindung seiner tierischen Natur beginnt, welchein den Ebenen des Unterbewusstseins lauert. Mit dieser niederen Natur hat sich Christus 1936 verbunden [3]. Er hatte Sein zweites Opfer im manichäischen Sinne am Ende des neunzehnten Jahrhunderts vollendet, bei dem Er die gesamte dunkle Sphäre der schlechten Gedanken der Menschen in sich aufgenommen hat, die in den letzten fünf bis sechs Jahrhunderten auf der Erde entstanden waren, um sie in das Licht des geistigen Wissens zu verwandeln und sich auf Seine Zweite Wiederkunft vorzubereiten. Diese begann zwischen 1933 und 1935 und bei ihr stieg der Erlöser1936 durch die Vermittlung Beinsa Dounos aus dem Lichtäther bis zum Wärmeäther herab, um sich aufopferungsvoll mit der niederen Natur des Menschen zu verbinden. Dadurch wurden qualitativ neue Kräfte für die Umwandlung des Bösen in das Gute geboren. Ohne diese Kräfte können wir dem Antichrist nicht entgegentreten.

Der Leib für Ahriman wurde am 11. August 1999 (wahrscheinlich in Amerika) während der Sonnenfinsternis geboren, die sich über Europa erstreckte. 2029 wird das Gefäß 30 Jahre alt sein und dann wird der Satan selbst in es inkorporieren. Durch den unrechtmäßigen mechanischen, hygienischen und eugenischen Okkultismus bereitet die Menschheit seine triumphierende Ankunft auf eine uns bisher unbekannte Art vor. Der 5. April 33 war der Tag der Auferstehung und des Triumphs Christi. Ahriman strebt an, dass der Auferstehungsleib von den Menschen in unrechter Weise verinnerlicht wird. Er wird bei seinem Aufenthalt auf der Erde alles Mögliche in diese Richtung tun. Am 5. April 2033 wird Ahriman jedoch als der Anti-Christus entlarvt werden und dann wird seine Inkorporation an ihr Ende kommen. Aus menschlicher Sicht wird dieser Tag ein Triumph für uns und ein Tag des Krachs Ahrimans sein, weil er es nicht geschafft haben wird, ausnahmslos alle Menschen zu täuschen. Aus kosmischer Sicht wird jedoch derselbe Tag sein Triumph sein, weil er unter den Bedingungen der Materie seine Arbeit an der Vorbereitung des Menschen, der ihn unter genau diesen Bedingungen zu entlarven hat, gut gemacht haben wird. Dadurch wird ein Großteil des Karmas von Ahriman selbst ausgelöscht sein, das er nach dem höheren Plan freiwillig auf sich genommen hat.

Während das Ereignis Christi für die Menschheit unbemerkt verlief, muss Ahriman von Individualitäten mit einer durchchristeten Bewusstseinsseele erkannt und entlarvt werden. Eine solche Seele ist in der Lage, den Geist der Wahrheit zu empfangen, der nicht nur den Lebensgeist, sondern sogar den  Geistesmenschen Christi mitbringt. Mit den beiden werden wir nicht nur die Absicht Gottes für den gegenwärtigen Zyklus erfüllen, sondern auch den nächsten Zyklus des Heiligen Geistes vorbereiten. Als Schöpfer und einheitlicher Gott unseres Evolutionszyklus weilt Christus bereits im nächsten Zyklus und bereitet diesen vor. Und Er tut das zusammen mit dem Tröstergeist, der direkt aus dem Pralaya herabgestiegen ist, sowie mit jenem Geistesmenschen, der im Pleroma auf der Sonne verblieben ist.

Mit Christus in seinem Ich kann man sich an diesem großen Werk beteiligen, indem man beginnt, die höhere Einheit des Seins und des Bewusstseins – die Ich-Einheit – zu meistern. Zu  diesem Zweck muss man sich vorbereiten, indem man von jener Logik, die zuerst bei Sokrates, Platon und ihren Schülern erschienen ist, zur siebenstufigen Logik des anschauenden Denkens übergeht, die im Zentrum der anthroposophischen Methodologie steht. Die Form des Logischen, in der das Ich-Phänomen geboren wurde und sich sogar auf den Panlogismus in der Hegelschen Philosophie erstreckt, bleibt eine leere Hülle, es sei denn, sie erzeugt ein Denken, das zur oben erwähnten Synthese von Bewusstsein und Sein, von Ideen und Wahrnehmung führt. Durch das anschauende Denken wird die Bewusstseinsseele durchchristet und erreicht eine substanzielle Verbindung zum Auferstehungsleib.

Aber es ist noch etwas anderes erforderlich, was Steiner meinte, als er sagte, dass am Ende des 20. Jahrhunderts die Ausstrahlung eines „geheiligten Impulses“ für „die weitere Entwicklung des Entwicklung des spirituellen Lebens auf der Erde“ beginnen würde. [4] Dieser Impuls wurde als eine Synthese im Ich des Menschen ausgestrahlt – eine Synthese der beiden esoterischen christlichen Impulse des 20. Jahrhunderts – der Anthroposophie und des Bodhisattva Beinsa Douno. Wenn das durchchristete Wissen der Anthroposophie im Menschen auf die neuen moralischen Kräfte trifft, welche dem Mysterium von 1936 entstammen, beginnt dieser Mensch, sich selbst, sein Ich zu finden. Dieser Impuls wurde als ein siebengliedriges Wesen hervorgebracht, nachdem der ganze Weg derradikalmöglichsten These, Antithese, Synthese, Kontemplation, moralischen Intuition, moralischen Phantasie durchlaufen wurde und er begann in Varna durch den Verfasser dieser Zeilen von 2000 bis 2007 in Form einer moralischen Technik zur Geltung zu kommen. Deshalb „belagerte“ der Meister vor ca. 100 Jahren mit jenem schwertähnlichen Dolch Varna. Die Synthese der beiden Impulse ist das neue Organon für jede der zukünftigen Zivilisationen und sie führt zur rechtmäßigen Benutzung des Schwerts, mit dem wir bewaffnet dem Antichristbegegnen werden.

Einen anderen Weg zum Ich gibt es nicht und wird es in den verbleibenden Jahrhunderten der fünften Kulturepochenicht mehr geben!

 

[1] Vgl. Учителя Петър Дънов/Беинса Дуно, “Веригата на Божествената любов. Годишни срещи 1903–1915”, София, 2007; Der Meister Petar Danov/Beinsa Douno, „Die Kette der Göttlichen Liebe. Jahrestreffen 1903-1915“, Sofia, 2007.

[2] Nach Nikolai Lossky

[3] Vgl. Dimitar Mangurovs Vorlesung „Das Zweite Golgatha und Beinsa Dounos Opfer“

[4] Vgl. R. Steiner, GA 240 „Esoterische Betrachtungen karmischer Zusammenhänge“, Bd. 6, Vortrag vom  20.07.1924