Über die Seelenverwandtschaft

Äußerung Dimitar Mangurovs beim Runden Tisch zum Thema „Die Seelenverwandtschaft“, Varna, 03.11.2019

Dimitar Mangurov sprach im Anschluss an einen Vortrag über die Inkarnationskette von Rudolf Steiner und Ita Wegman, weshalb er sich auf die beiden bezog.

Es ist für jeden Menschen äußerst wichtig, ob er zur Zeitenwende inkarniert war und eine Berührung mit Christus oder Seinen Jüngern hatte oder nicht. Rudolf Steiner und Ita Wegman waren damals nicht inkarniert. Es gibt zwei Arten von Seelen – diejenigen, die damals auf der Erde waren und die anderen. Bei den Ersteren kann das Prinzip der Synthese wirken.

Unser Zyklus vom Saturn zum Vulkan, der dem Zyklus der herrschenden All-Einheit ohne Teilung folgte, war vom Anfang an beabsichtigt als ein Zyklus der absoluten Teilung, die zur polarischen Entgegensetzung kommt. Wir müssen also in der Dynamik jedes Ereignisses zwei Kräfte sehen, die sich von den zwei Polen aus bekämpfen und zwischen denen alles entschieden wird. Im Menschen sind diese beiden Pole das Denken und der Wille. Sie begegnen einander in der Mitte – Christus – und finden dort die Lösung. Alles, was dem Menschen angelegt ist – von seinem bescheidenen Schicksal bis hin zum Schicksal der Stadt, des Staates, der ganzen Welt und des ganzen Kosmos – wurde als eine Teilung entworfen. Diese Teilung wird sich immer mehr vertiefen. Das ist ein natürlicher Evolutionsprozess. Das Problem besteht darin, diese beiden Pole in Einklang zu bringen, so dass es zu einer Synthese kommt, denn das Prinzip der Synthese muss immer Geltung haben. Dieses Prinzip der Synthese wird in uns als die Teilung in Mann-Frau abgebildet, denn infolge des Sündenfalls wurden wir zweigeteilt. Nicht zufällig waren Steiner und Ita Wegman im 20. Jahrhundert jeweils als Mann und Frau inkarniert. Die Überwindung der Folgen des Sündenfalls, der eine Folge des Prinzips der Teilung im ganzen Zyklus ist, wird zuerst im Menschen stattfinden. Sie wissen, dass in 5000 Jahren alle Frauen aufhören werden, Kinder zu gebären. Bis dahin muss der Mensch zur neuen Reproduktionsform übergegangen sein. Das wird eine Synthese des vergeistigten Herzens und des modifizierten Kehlkopfs sein, die uns erlauben wird, den Menschen als eine ätherische Form auszusprechen. Uns erwarten also zukünftig einige Inkarnationen, in denen wir sehr intensiv eine Bewusstwerdung erfahren und dann die moralischen Kräfte zum Gegenübertreten dem Bösen finden müssen, um eine Synthese zwischen Gut und Böse vorzunehmen. Nur so kann das individuelle Gute geboren werden, das sich vom uranfänglichen, von den Göttern entworfenen Guten unterscheidet, welches weiterhin Bestand hat. Die ganze zukünftige Alchemie beginnt also im Menschen. Im Menschen begegnen sich das Manvantara und das Pralaya – das Ichhafte, das von Gott kommt, und das, was im Manvantara als Leiber, Seelen und Iche existiert.

Was müssen wir tun? Zukünftig wird jeder von uns seiner verwandten Seele begegnen. Wir sind schließlich paarweise [von Gott] herausgekommen. Wir sind paarweise herausgekommen, weil im ganzen Zyklus die Teilung herrscht. Und diese Seelen müssen polarisch entgegengesetzt sein. Die zu uns gehörende Seele muss nicht uns ähnlich, sondern in ihrer Art polarisch entgegengesetzt sein. Wir sehen das bei Enkidu und Gilgamesch, bzw. Rudolf Steiner und Ita Wegman. Und hier taucht die Frage auf, wie diese beiden Pole miteinander zu verbinden sind. Diese Pole lassen sich nicht durch Homosexualität aufheben. Das ist absurd! Dies ist die höchstmögliche Form einer Wirkung gegen die Evolution der Menschheit, gegen den dem Zyklus angelegten göttlichen Plan. Die sog. Intellektuellen sagen: „Ich habe kein Problem damit, die [Homosexuellen] können unter ihrer Decke alles tun, was sie wollen, wenn sie es nur nicht zur Schau stellen.“ Dem ist nicht so! Das ist Satanismus schlechthin! Homosexuell unter den gegenwärtigen Bedingungen zu sein ist eine Erscheinung des Dämonismus in reinster Ausprägung und nicht der freien Wahl. Eher eine Erscheinung der wahnsinnigen freien Wahl. Mit der politischen Korrektheit wird das Bewusstsein der Menschen verändert. Nicht zufällig wird sie uns aufgezwungen. Wenn man das Bewusstsein des Menschen verändert, verändert man auch seine Wahrnehmung, seine Weltanschauung und es wird die Ankunft Ahrimans vorbereitet, der 2029 erscheinen wird.

Zukünftig wird der Mensch obligatorisch eine Begegnung mit seiner verwandten Seele erleben, die das entgegengesetzte Geschlecht und die entgegengesetzten Eigenschaften haben wird. Die beiden müssen Christus in einer der zukünftigen Zeit angemessenen Art finden, um von einem hohen Ideal vereint, in Einklang miteinander zu kommen. Ein Paar wird gebildet auf der Stufe des physischen Leibes (wo sich beide physisch ertragen können), dann auf der Seelenstufe (wo sie gemeinsame Emotionen, Bestrebungen u.dgl. haben) und zuletzt auf der Stufe des Geistes. Das Problem ist, dass es kaum Paare gibt, die auf der Stufe des Geistes vereint sind. Die Beziehungen zerfallen bereits auf der Stufe des Leibes und der Seele. Auf der ersten Stufe, die des Leibes, werden die Paare einander überdrüssig. Der Hauptpunkt des Angriffs der Widersacher liegt zwischen dem Geist und der Materie, d.h. zwischen dem Leib und dem Geist. Der Mensch muss eigentlich die Gegenüberstellung auf dem Feld der Seele überwinden. Dort findet das Schachspiel zwischen den weißen und den schwarzen Figuren statt, dort begegnen sich der Geist und die Materie. Dort muss man das uns Vereinende finden. Man muss ein hohes Ideal haben, wie der Meister Beinsa Douno in seinem Vortrag „Das hohe Ideal“ sagte. Andernfalls bleibt der Mensch ein Wurm, der auf weitere Evolutionswellen warten muss, um aus dem Keller herauszukriechen und auch irgendwann mal die Sonne, also das Ich-Prinzip zu finden.

Heutzutage besteht die Hauptaufgabe des Menschen in der Verinnerlichung der Bewusstseinsseele. Dazu haben wir noch 1500 Jahre und einige Inkarnationen zur Verfügung. Aber wenn jemand die Impulse verpasst, die heute wichtig sind, werden seine nächsten Leben schwierig sein und er wird ein schicksalhaftes Zurückbleiben erleben. Nur in eine auf diese Weise kultivierte Bewusstseinsseele kann der Geist der Wahrheit heruntersteigen, der den Lebensgeist und die Wahrheit über Christus bringt, denn Christus ist „die Wahrheit“. Und der Geist der Wahrheit bringt uns Christus als den Lebensgeist. In einen solchen Menschen kann der Geist herabsteigen, der in der sechsten Kulturepoche als die Gruppenseele von Menschen mit ausgebildeten Bewusstseinsseelen herabströmen wird.

Diese Frage müssen wir erörtern – wie die Bewusstseinsseele zu kultivieren ist, denn wenn wir das nicht schaffen, würden die sechste Kulturepoche, die sechste Wurzelrasse, der Erdenäon und der ganze Zyklus scheitern. In 5000 Jahren wird der Mensch nicht mehr die heutige physische Form haben und nicht mehr in der Lage sein, das Problem des Sündenfalls zu lösen. Der erste Gral, den die Menschen ausbilden sollen, ist [die Vereinigung] Mann-Frau. Das ist die Synthese und dann müssen sie zur Androgynie übergehen. Nur auf diese Weise können wir daran arbeiten, dass in ca. 5000 Jahren der Mond zur Erde zurückkehrt und deren alte Einheit wiederhergestellt wird. Erst lange nach der Wiedervereinigung von Erde und Mond wird auf dem geistigen Plan, wenn wir nur in einer geistigen Form existieren werden, auch die Sonne zurückkehren. Dann wird die alte vorlemurische Dreieinheit von Sonne, Mond und Erde wiederhergestellt. Das wird der große kosmische Gral sein. Der Mensch ist also berufen, seinen ihm polarisch entgegengesetzten Partner zu finden. Danach müssen die beiden Christus in einer der heutigen und zukünftigen Zeit angemessenen Art finden, um sich durch die Umwandlung des Wortes vorzubereiten auf die Aufnahme des Mondes, der äußerst negative Energien mitbringt – um dieses unangemessene Wort zu benutzen – und dann auf die Aufnahme der Sonne. Das wird die Garantie des Zustandekommens der sechsten Wurzelrasse sein.

Wenn also jemand erwartet, dass er seiner verwandten, mit ihm zusammen vom Gott herausgekommenen Seele begegnet und mit ihr in jedem Punkt übereinstimmt, hat er ein großes Problem. Es wäre besser, wenn beide Partner nicht immer einstimmig sind, sondern die goldene Mitte finden.

Das Paar Rudolf Steiner – Ita Wegman ist jetzt auf der Erde und sie sind polarisch entgegengesetzt. Da sie aber noch sehr jung sind, wird viel Zeit vergehen, bevor sie ihre Aufgabe, von der natürlich nicht gewusst werden kann, erst nach Abschluss der Aufgabe Ahrimans auf der Erde in Angriff nehmen werden. Die beiden werden also in absehbarer Zukunft nicht in Erscheinung treten. Die Hoffnungen jener Anthroposophen, die damit gerechnet haben, dass Steiner erscheinen und die Kulmination der Anthroposophie einleiten würde, sind ausgesprochen naiv. Die Spiritualität auf der Erde befindet sich heutzutage trotz der zahlreichen vorhandenen geistigen Strömungen, die nur Entengeschnatter ähneln, in einem katastrophalen Zustand…

Wenn man nicht psychisch stark ist, hat man ein ernsthaftes Problem. In jedem spirituellen Menschen wirkt Luzifer, das Luziferische. Aber das zieht Ahriman nach sich, denn Ahriman ist das Karma Luzifers. Der Mensch gerät in den Schraubstock zwischen diese Polaritäten und Christus fehlt. Wie ein niederländischer Anthroposoph es zum Ausdruck brachte, breiten sich Luzifer und Ahriman in Dornach aus, aber Christus fehlt. Doch das trifft auf jeden Menschen zu. Jeder von uns befindet sich auf dem Schlachtfeld der beiden Widersacher. Wenn diese zwei Polaritäten zu einer Synthese zwischen sich gelangen, so ist sie extrem unrechtmäßig, weil sie keine Synthese in Christo, sondern im Namen der Asuras ist. Und dann wird das ahrimanische Prinzip asurisch. Ahrimans Satanismus wird in dieser Synthese bis aufs Äußerste verstärkt, da Luzifer sich mit ihm in unrechtmäßiger Art vereint. Genau einer solchen Attacke sind wir gegenwärtig unterzogen. Woran liegt das?

In den vergangenen Zeiten traten Luzifer und Ahriman getrennt in den Menschen ein, so dass er die beiden Widersacher wiedererkennen konnte. Er hatte früher auch ein besseres Empfindungsvermögen für die geistige Welt. In der gegenwärtigen fünften Kulturepoche begegnen sich Luzifer und Ahriman vor der Menschenseele und treten zusammen in den Menschen ein, der nicht unterscheiden kann, was von Luzifer und was von Ahriman ist. So kommt es zu den Einflüssen der Asuras. Als Gegenmittel brauchen wir Christus. Doch welchen Christus? Nicht jenen Christus [aus der Zeit] der Verstandesseele.

Was bedeuten die Christus-Worte aus dem Evangelium „wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen“? Die „Zwei“ waren damals die Empfindungs- und die Verstandesseele. Christus wartete ab, dass wir Menschen eine gewisse Verinnerlichung der Verstandesseele erreichten, um zu kommen, denn unter den Bedingungen der Empfindungsseele konnte Er nicht erscheinen. In jener Zeit gab es Menschen wie Dionysios Areopagita, Paulus oder die anderen Vertreter der alten Gnosis, bei denen eine bereits entwickelte Verstandesseele und gleichzeitig eine richtig funktionierende Empfindungsseele vorhanden waren. So waren Dionysios, Paulus u.a. fähig, dasjenige zu vollbringen, was damals die alte Gnosis vollbracht hat – ein wahrhaftes Ich-Christentum. „Drei“ gibt es, wenn eine Empfindungs-, Verstandes- und Bewusstseinsseele vorhanden sind. Letztere gilt es heute zu verinnerlichen.

Was bedeutet es heutzutage eine Gemeinschaft zu gründen? Es sind „Zwei“ oder „Drei“ ausreichend, um eine Gemeinschaft zu gründen, doch vor allem muss der Mensch eine Vereinigung seiner dreifachen Seele unter der Kontrolle des Ich erreichen. Das ist die große Herausforderung. Heutzutage kommen die Menschen als scheinbar seelenverwandt in Gemeinschaften zusammen, sie tanzen Paneurhythmie o.ä. Doch hier liegt überhaupt keine Seelenverwandtschaft vor. Erst in der sechsten Kulturepoche wird es die Bruderschaft in Christo geben, wenn der Heilige Geist als Gruppenseele herabsteigen wird. Heutzutage gibt es nur Surrogate. Als der Meister Beinsa Douno eine solche Gemeinschaft gründete, säte er die Samen, die in der sechste Kulturepoche aufgehen werden.

Frage: Besteht die Wahrscheinlichkeit, dass die sechste Kulturepoche nicht verwirklicht wird?

Sie wird verwirklicht, allerdings wird als ihr Surrogat eine eventuelle nächste Kulturepoche in Brasilien entworfen. Die Intensität des Christentums in Brasilien ist derjenigen des Slawentums ähnlich, doch die Qualität des brasilianischen Christentums ist eine andere. Immer gibt es Doppelgänger – der Mensch hat einen Doppelgänger, die Organisationen, die Staaten haben ihren Doppelgänger. Die Welt hat einen Doppelgänger. Auch die Himmlische Sophia hat einen Doppelgänger. Hat der ganze Zyklus auch einen Doppelgänger? Diese Frage stelle ich hier zum ersten Mal, ich habe noch nicht darüber nachgedacht.

Ein Kommentar zu „Über die Seelenverwandtschaft

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