Vorgetragen von Dimitar Mangurov am 26.12.2022 in Varna
In den vergangenen Jahren des 21. Jahrhunderts hat sich das Entwicklungstempo so stark beschleunigt, dass wir uns unweigerlich die Fragen stellen müssen: Wer verursacht das und warum, wohin wird die Menschheit geführt und stimmt die Richtung mit dem natürlichen Lauf der Evolution überein? Vor ca. 100 Jahren verglich Steiner die moderne Zivilisation mit einem rasenden Wahnsinnigen, der nicht weiß, dass er auf einem Vulkan tanzt. Heute stellen wir fest, dass der Wahnsinn ungeheure Ausmaße angenommen hat und dass ein evolutionärer Zusammenbruch mit fatalen Folgen für unser eigenes Schicksal und das Schicksal von Gottes ganzem Werk droht. Unsere Existenz birgt ein kolossales Risiko, und wenn die Menschen in der Ukraine dieses Risiko direkt und auf erschreckende Weise erfahren, so gibt es auch ein Risiko, das die Mehrheit der Erdbevölkerung nicht einmal ahnt. Mehr noch: Sie steuert bereitwillig auf den Abgrund zu! Um zu verstehen, was geschieht, ist es notwendig, die Entwicklung der Welt geisteswissenschaftlich zu erforschen und mit einer solchen Weltanschauung die sichtbare Geschichte symptomatisch zu betrachten.
Das Universum ist sinnlich-übersinnlich. Jede irdische Tatsache oder jedes irdische Ereignis ist nur ein Symptom dessen, was in der übersinnlichen Wirklichkeit geschieht, von wo aus geistige Wesen Impulse aussenden, die Urphänomene der äußeren Phänomenologie darstellen. Ein „Urphänomen“ bezeichnet eine bestimmte Vorstellung in der geistigen Welt, die ein übersinnliches Wesen oder eine Gruppe von Wesen gleichzeitig in der geistigen und der physischen Welt verwirklichen möchte. Das Wesen selbst ist diese Vorstellung, und von ihr geht der Impuls aus, der zu der entsprechenden irdischen Manifestation führt. Diese hängt auch vom Menschen mit seiner Zielgerichtetheit und seinem Handeln ab. Beim Abstieg des Menschen in das Dasein des irdischen Äons stand der Prozess ursprünglich unter der direkten Führung der göttlichen Hierarchien. Die Führung wurde danach von großen Eingeweihten übernommen. Soziale Institutionen entstanden in dem Bestreben, die höhere Führung nachzuahmen, doch mit der Zeit wurden die Abweichungen von den Gesetzen der Entwicklung durch die Einmischung menschlicher Willkür immer größer, was sich während der Kali-Yuga-Periode immer mehr ausprägte.
Im Prozess der Umwandlung unserer tierisch-menschlichen Instinktnatur wurden viele Systeme äußerer Autorität und Kontrolle ausprobiert. Aber mit Beginn des Zeitalters der Bewusstseinsseele, in der der Mensch zum ersten Mal im wahren Sinne des Wortes zum Menschen wird, wurde statt einer rechtmäßigen Wiederherstellung der verlorenen Verbindung mit der übersinnlichen Welt seit dem Ende des „dunklen Zeitalters“ 1899 mit der Befreiung des Individuums die Hölle in der Seele entfesselt. In das gesellschaftliche Leben eintretend, ist diese Hölle bereit, alle Triebe des lebendigen freien Geistes zu vernichten. Jeder Mensch ist eine Gattung für sich und kann daher so viel enthalten, wie in der gesamten Menschheit enthalten ist. In diese Richtung geht die Entwicklung des individuellen Geistes. Im 20. Jahrhundert stiegen alle Beziehungen und Probleme auf die soziale Ebene herunter, und wer sie nicht in dieser Form löst, löst sie überhaupt nicht. Nicht durch Aufrufe zum abstrakten Humanismus oder gar mit Empathie, sondern indem wir zur urphänomenalen Basis aller Phänomene vordringen und von der Höhe der sich vergeistigendenBewusstseinsseele aus können wir die richtige Richtung im Netz der Lügen, Illusionen, Manipulationen und Verblendungen finden.
Wir leben in der Zeit zweier grundlegender Ereignisse: der Wiederkunft Christi und der bevorstehenden Inkorporation Ahrimans im Jahr 2029. Die Konfrontation zwischen Gut und Böse wird solche Ausmaße annehmen, dass die Suche nach einem Ausweg unweigerlich zur Suche nach Antworten auf die ewigen Fragen führen wird, die das menschliche Bewusstsein seit den ersten Anfängen seines Ich-Bewusstseins beschäftigt haben. Heute jedoch ist die Philosophie zu einem leeren Gedankenspiel bzw. zu einer Ideologie geworden, die Theosophie zu einem Hort für alle möglichen Arten von Aberglauben, und der Okkultismus ist, von wenigen Ausnahmen abgesehen, schlichtweg schwarze Magie. Die drei größten Reichtümer des menschlichen Geistes sind bis zur Unkenntlichkeit verzerrt und bringen die Monster des 21. Jahrhunderts hervor. Die Persönlichkeit löst sich in einem gefährlichen Tempo auf, und das ist die größte Katastrophe der gesamten Zivilisation. An die Stelle des Kampfes um Weltanschauungen ist der Kampf um die Existenz getreten, der entweder als Einsatz der intellektuellen Kräfte für eng gefasste berufliche Tätigkeit, die hauptsächlich nur materiellen Bedürfnissen dient, oder für die Schaffung einer dem Verfall der Persönlichkeit angemessenen Kultur verstanden wird. Wie nie zuvor braucht die Menschheit ein Erwachen, denn seit 1899 hat sich der Schwerpunkt der Entwicklung grundlegend geändert: Der Übergang vom Stadium der Vorbereitung zur Verwirklichung der höchsten göttlichen Vorsehung, die uns in der Zeitenwende offenbart wurde, hat begonnen. Damals fand der Austausch aller Gesetze der menschlichen Entwicklung statt, und unserem Bewusstsein, das seinen Ursprung der materiellen Welt verdankt, wurde das hierarchische Prinzip eingeprägt. Während bis zum Mysterium von Golgatha der Makrokosmos den Mikrokosmos/Menschen schuf, begann nach der Auferstehung Christi der umgekehrte Prozess. Die Evolution der Welt wird aus dem menschlichen Ich geboren, und nur in ihm können alle Widersprüche und Gegensätze ihre Auflösung finden. Die Menschheit braucht eine radikale geistige Evolution, um mit der Bewusstwerdung ihrer großen Aufgabe zu beginnen, was bis zum Ende des Kali Yuga unmöglich war.
Heute ist das möglich, und wir werden unsere Aufmerksamkeit auf den höchsten Gipfel richten, um zu erfahren, warum die Plagen uns eine nach der anderen heimsuchen und wie wir das Problem des Zerfalls der Individualität lösen können. Die Weltanschauung muss von oben nach unten aufgebaut werden. Jede Weltanschauung, die sich auf das Irdische stützt, ist dazu verdammt, nur Tod hervorzubringen.
Der väterliche Weltengrund (Gott) ist die ausgesprochene „Seite“ des Absoluten, die sich in der Uroffenbarungzu „unserer“ Seite hin mit der Absicht offenbart, Wesen zu erschaffen, damit auch sie die Freude des Seins erfahren können. Vielleicht ist dies eine freie Entscheidung Gottes, ohne dass Er sie brauchte, weil Er ein Ichist, und das Ich strebt immer nach Entwicklung. Seine Uroffenbarung geschah aus Liebe und sie ist eine opfervolle Begrenzung des höchsten bewussten Allbewusstseins sogar in den drei Hypostasen, die die drei höchsten Geister im Pralaya repräsentieren, durch die sich Gottes Ich manifestiert und die individualisierendenWesen erschafft. Die grundlegende Wahrheit des Seins lautet, dass Wirklichkeit nur das ist, was ein individuelles Ich besitzt. Gott braucht drei Zyklen, um sich zu manifestieren. Ob es vor dem Zyklus des Vaterseinen anderen Zyklus gab und ob es nach dem Zyklus des Heiligen Geistes einen nächsten Zyklus geben wird, wissen wir bisher noch nicht, aber uns ist durch eine Offenbarung bekannt, dass es immer eine Zukunft geben wird!
Die Haupttriebkräfte der Entwicklung im Universum sind das Opfer und die Liebe, die sich in den drei Zyklen unterschiedlich manifestieren. Im vorhergehenden Zyklus gab es die Ewigkeit und einen unglaublich vergeistigten Raum als Bedingung für die Opfer der das Ich verinnerlichenden Wesen. Damals wurde die Liebe der sich opfernden Wesen wohl von der universellen Liebe bedingungslos akzeptiert. Die Entwicklung ging nur aufwärts und in Einheit. Das Opfer hat zu einer „garantierten“ Glückseligkeit geführt. In unserem Zyklus will Gott jedoch die Erfahrung der Trennung machen, und es wurde eine Ablehnung des Opfers notwendig, um ein vollkommen neues Wesen zu schaffen, das seine erste Form des Selbstbewusstseins im Bereich des Nichts, d. h. im Bereich der Materie, erlangt. Zu diesem Zweck musste Sein ichhaftesAllbewusstsein mit dem grundlegenden Vorrecht der Freiheit, sich für oder gegen ein Opfer zu entscheiden, eine gigantische Reduktion bis in den Bereich des Todes erfahren, damit die zehnte Hierarchie der Freiheit und der Liebe geboren werden konnte, die in der Lage ist, Gutes einer qualitativ anderen Art zu schaffen, einer Art, zu der nur Gott fähig ist. Dieses Gute ist das Ergebnis der Umwandlung des Bösen und es wird das Baumaterial des neuen Universums sein. Deshalb werden „die Letzten die Ersten sein“ und sich sogar über die Seraphim, die Geister der universellen Liebe, erheben – der Liebe, die sich jedoch aus der Notwendigkeit heraus manifestiert und nicht das Ergebnis einer freien Wahl ist. So wurde der Hauptgegenstand und das Hauptobjekt des gegenwärtigen Zyklus von Anfang an der irdische Mensch, und die geistigen Wesen haben es auf sich genommen, die Schöpfung vom Schöpfer zu distanzieren und die vielen Spaltungen und Widersprüche entlang der Ich-Senkrechte von Gott zur materiellen Welt hervorzubringen.
Die Art und Weise, wie das Ich erworben und geopfert wird, ist bei den Arten von Wesen, die ihre „menschliche“ Evolutionsstufe bereits abgeschlossen haben, sehr unterschiedlich. Im Grunde genommen verinnerlicht das tiefer stehende Wesen in den neun vorhandenen Hierarchien allmählich die Bewusstseins-Substanz des höher stehenden Wesens, aber sie wird zum Ich dank Christus als Träger des Ich-Prinzips Gottes im Manvantara. Einmal erlangt, ist das Ich eine unzerstörbare Göttlichkeit, und es kann sich in immer neueren Formen manifestieren, die aus der Substanz, dem Leben und der Idee aufgebaut sind, die jeweils vom Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist durch die jeweiligen hierarchischen Wesen geschenkt werden. Während sich im Pralaya das Ich Gottes durch seine drei Hypostasen (drei Geister) manifestiert, manifestieren sich im Manvantara die Hypostasen selbst durch das Ich des betreffenden hierarchischen Wesens.
Sechs Arten dieser Wesen haben ihr eigenes Ich unter anderen Bedingungen im vorherigen Zyklus erlangt, und drei haben es im gegenwärtigen Zyklus, jedoch unter anderen Bedingungen erlangt. Der Mensch wird ein hierarchisches Wesen auf eine Art und Weise werden, die sich radikal von der ihrigen unterscheidet. Dreiweitere Kategorien von Wesen werden im gegenwärtigen Zyklus ihr individuelles Ich erwerben. Sie alle habenin unserem Zyklus verschiedene Aufgaben und bringen die Fülle des göttlichen Ich zum Ausdruck, so wie Eres entworfen hat, um es zu manifestieren, indem Er dabei wegen der unvermeidlichen Erscheinung des Bösen eine karmische Bindung an die Schöpfung herstellt. Wir können nicht ohne Ihn auskommen, aber Er kann auch nicht ohne uns auskommen!
Auf dem alten Saturn wurde das Opfer der Throne von den Cherubim angenommen, und im „Rauch“ dieses Opfers erschienen die Geister der Zeit. Aus dem Zustand der Ewigkeit erhielt die Entwicklung eine Kontinuität in der Zeit: Sie kann sowohl vorwärts als auch rückwärts gehen, sie kann ihrem vorgegebenen Tempo übermäßig vorausgehen, sie kann es aber auch verlangsamen, also zurückbleiben.
Auf der alten Sonne gab es ein neues Opfer der Throne, aber diesmal lehnten einige der Cherubim das Opferab. In einem moralischen Sinne steht die Verweigerung des Opfers sogar höher als die Annahme, denn sie verursacht im opfernden Wesen Leiden und die Möglichkeit, das Leiden zu überwinden. Es erhebt die Liebe von ihrer ursprünglichen göttlichen Prädestination zu jener Art von Liebe, die am Ende aus der freien Entscheidung des irdischen Ich-Menschen geboren werden muss. Die Freiheit ist die Realität unseres Ich, seine Substanz, und die Liebe ist seine grundlegende Offenbarung. Das ist es, was wir am Ende des Zyklus freiwillig Gott selbst anbieten und gemeinsam mit Ihm die Freude über Seine erfüllte Vorsehung für uns erleben werden. Die Vereinigung der Liebe mit der Freiheit ist das höchste ethische Ziel, und wegen der Möglichkeit der Schaffung des neuen Guten kann unser Entwicklungszyklus „ethisch“ genannt werden. Mit der Möglichkeit der Ablehnung des Opfers ist die Ethik selbst dialektisch geworden. Zu diesem Zweck hat sich der dreieinige Gott in der Uroffenbarung in sich selbst geteilt. Geometrisch ausgedrückt, musste einmal das Dreieck der Einheit Seiner Hypostasen auf den Kopf gestellt werden, und ein anderes Mal musste es auf dem Kopf bleiben, damit die Evolution im unvermeidlichen Abstieg und Aufstieg des Höheren zum Niederen und umgekehrt fortschreiten konnte.
Aber die Offenbarung Gottes konnte nicht dualistisch bleiben. Daher manifestierten sich die beiden Dreiecke in einer Art Überlagerung wie ein Hexagramm, und die höchste Kraft, die alle seine Punkte zur Einheit brachte, stellte sich als siebter Punkt in die Mitte – das ist das unausgesprochene Ich Gottes. So wurde jedes der Dreiecke der Uroffenbarung zu einem „Viereck“, natürlich keinem geometrischen. Es ist die Kontemplationdieser Offenbarung durch die Hierarchien, die ihre Teilnahme an der Schöpfung organisiert. Die Engel sind für den einzelnen Erdenmenschen zuständig, einige Erzengel sind mit der Führung von Perioden von jeweils ca. 350 Jahren beauftragt, die Archai sind die Führer von Kulturzeitaltern, die Elohim sind für die Wurzelrassen zuständig, die Mächte für die Formstufen, die Herrschaften für die Lebensstufen und die Throne für die Bewusstseinsstufen, also für einen ganzen Äon. Die Cherubim und Seraphim hingegen umfassen in ihrem Bewusstsein den gesamten Zyklus. Ein Teil der Wesen sollte in der Evolution die Treue zur Ewigkeit bewahren, ein anderer sollte die Evolution unwiderstehlich vorwärts und abwärts in den Bereich des „Nichts“ ziehen, und ein dritter Teil sollte das Werden verursachen. Der erste Teil der Wesen nahm einen luziferischen Charakter an, der zweite einen ahrimanischen, und der dritte Teil, der dazwischen blieb und die Treue zum Plan Gottes, eine neue Hierarchie zu schaffen, bewahrte, durchzieht den Entwicklungsprozess gleichzeitig mit dem Sein der Ewigkeit.
Wir müssen jedoch beim Zurückbleiben der Hierarchien einen wesentlichen Unterschied zwischen der ersten und zweiten Hierarchie einerseits und der dritten Hierarchie andererseits machen. Als zu Beginn des Äons der Alten Sonne einige der Cherubim sich weigerten, das wiederholte Opfer der Throne anzunehmen und der Ewigkeit treu blieben, ohne sich mit der Entwicklung zu verbinden, wurden sie luziferisiert. Aber dieses Zurückbleiben ist nur bedingt und soll gewährleisten, dass die Entwicklung, die eine Abwärtsrichtunggenommen hat, eines Tages zu ihrem Ursprung in der Ewigkeit zurückkehren wird. Wenn Wesen der zweitenHierarchie mit einem im vorhergehenden Zyklus erworbenen Ich mit aller Kraft nach der Ewigkeit streben, stelltihre Luziferisierung ein bewusstes Opfer dar, das auf dem Altar der Schöpfung nach dem Willen Gottes dargebracht wird. Sie tun es mit aller Kraft, weil der Universalismus des einigen Gottes, seines Ich-Prinzips, allen Wesen Seiner Offenbarung innewohnt. Das Universum besteht nur aus Wesen, und jeder Punkt darin ist ein personifiziertes Kraftzentrum.
Dasselbe gilt für die ahrimanischen Wesen der zweiten Hierarchie, die die Schöpfung vom Schöpfer trennen und Sein universelles Bewusstsein in individualisierte Teile zerlegen. Alle aufgeführten hierarchischen „dunklen“ Wesen sind an sich nicht böse, sondern ihr Handeln führt unweigerlich zum Auftreten des Bösen auf den niedrigeren Ebenen des personifizierten Universums. Es ist sehr wichtig zu betonen, dass sie kein Ersatz-Ich brauchen, um ihre Arbeit als Gottes „Widersacher“ zu leisten, sondern dies mit ihrem bereits im vorherigen Zyklus erworbenen Ich mit den entsprechenden „Anpassungen“ im gegenwärtigen Zyklus tun. Auf diese Offenbarung haben wir lange gewartet. Deshalb behaupte ich, dass Ahriman im Jahr 2029 mit seinem Ich in das vorbereitete Gefäß hinabsteigen wird. Dann wird er sich einerseits mit dem Ich des Schwarzmagiers konfrontieren, dessen leibliches Gefäß er benutzen wird, und andererseits wird er der Freiheit der Wahl in der Materie gegenüberstehen.
Ganz anders verhält es sich mit den zurückgebliebenen Wesen der dritten Hierarchie, die es nicht geschafft haben, im richtigen Äon vollständig „Menschen“ zu werden, also ihre Menschenstufe zu erlangen. Ein Engel des Alten Mondes kann zum Beispiel sein fünftes, sechstes oder sogar siebtes Glied prophetisch entwickelt haben, aber wenn er das Ich-Prinzip unter jenen Bedingungen nicht vollständig verinnerlicht hat, ist er bereits luziferisch geworden und versucht daher, im irdischen Äon das Zurückbleiben über den Menschen zu kompensieren. In einem solchen Engel beginnt das Verständnis für die Bedeutung des Zurückbleibens zu schwinden, und er läuft Gefahr, von Gott bis zu einer Grenze getrennt zu werden, über die hinaus die Rückkehr in die Ewigkeit sehr viel schwieriger wird. Dasselbe gilt für die ahrimanischen Wesen der drittenHierarchie. Ihre Aufgabe ist es, den luziferischen Wesen kosmisch gegenüberzustehen, so dass sie sich gegenseitig auslöschen, wenn Christus als Führer der sich rechtmäßig entwickelnden Wesen, die Gottes Vorsehung des Aufstiegs durch den Abstieg folgen, zwischen ihnen steht.
Auf diese dialektische Weise manifestiert sich die Heilige Trinität im Manvantara. In den vorchristlichen Zeitenwar die Trinität heilig, göttlich und thronte in unantastbaren Höhen über den Menschen, doch zur Zeitenwende stieg die Dreieinigkeit auf die Erde herab und wurde eine Person. Gott selbst wurde zum vierten Glied des Menschen Jesus und stattete ihn mit der Freiheit aus, zwischen Gut und Böse, zwischen Liebe und Rache zu wählen – einer Wahl, die im Drama des Gartens von Gethsemane endgültig Wirklichkeit wurde. Während seiner drei Erdenjahre folgte Christus Jesus in jeder Handlung, jedem Gefühl und jedem Gedanken vollkommen dem Willen Gottes, wie aus einer Notwendigkeit heraus. Schließlich verband sich das Ich sogar mit dem Knochensystem der nathanischen Seele, und nachdem der Erlöser die volle Inkarnation erreicht hatte, stand Er vor der oben genannten Wahl. Er entschied sich für das Opfer und die Liebe, wie Gott es in Seiner Uroffenbarung tat. Auf der Erde erschien ein Mensch, der die Würde der zehnten Hierarchie erlangte, indem er das Urbild des Guten als Ergebnis der Harmonisierung der Gegensätze im Ich schuf. Das Phantom unseres physischen Leibes wurde gerettet. Das zweite Wesen, das als Vertreter der zehnten Hierarchie in etwa 2500 Jahren in Erscheinung treten wird, wird Maitreya sein. Dann wird sein Astralleib durch die Kraft des Christus-Impulses in Verbindung mit dem achtfachen Pfad, den Gautama Buddha gegangen ist, in das Geistselbst verwandelt worden sein. Auf die Frage, ob wir Gautama Buddha selbst als Vertreter der zehntenHierarchie betrachten können, lautet die Antwort nein, denn die Umwandlung seines Astralleibes in den Nirmanakaya erfolgte ohne die Beteiligung des Ich-Impulses Christi, der nicht zur Erlangung der Weisheit über die Liebe, sondern der Liebe selbst führt.
Aber trotz der Heldentat Christi sind uns die Widerstände geblieben, und sie vertiefen sich immer mehr. Die Aufgabe der Wesen, die sich der göttlichen Vorsehung für die Rückkehr der Schöpfung in die Ewigkeit widersetzen, folgt dem Gesetz der Evolution zur Materialisierung der ursprünglichen Wärme des alten Saturnund belädt das Dreieck, dessen Spitze nach unten zeigt, mit immer größeren Lasten. Diese Wesenverschwören sich nicht gegen Gott, denn einerseits folgen sie dem Weg des Abstiegs und andererseits häufen sich die Irrtümer der Menschen selbst. Indem die zurückbleibenden Wesen der dritten Hierarchie aber in unser soziales Leben eindringen, überschreiten sie die Grenze ihres rechtmäßigen Wirkens in der Evolution und verbergen vor dem Menschen ihre für ihn schädliche Tätigkeit. Deshalb sprechen wir von ihrer kolossalen Verschwörung gegen die Menschen. Die globale, kosmische Konfrontation zwischen den göttlichen Hierarchien mit normaler Entwicklung und den rückständigen, die diese auf unsere Kosten kompensieren wollen, wird nach unten auf die Ebene der historischen, sozialen, politischen und aller anderen Beziehungen projiziert. Der Kampf wird für den Menschen und wegen des Menschen geführt.
Dieser Kampf begann im Erdenäon, als sich das einheitliche menschliche Wesen Adam Kadmon in zwei Untertypen, Kain und Abel, spaltete. Ersterer strebte eifrig danach, sich der neuen sinnlich-materiellen Realität anzunähern, während Letzterer, begünstigt durch sein kosmisches Bewusstsein, die Neigung behielt, dem höheren Dasein treu zu bleiben. Dem Alten Testament zufolge sind die beiden aus der Vereinigung von Adam und Eva hervorgegangen.
Nach der im Rahmen des Rosenkreuzerordens entstandenen Tempellegende wurde Kain von Eva geboren, die sich mit einem „leicht zurückgebliebenen“ Elohim auf dem alten Mond vereinigte, weshalb sich dieNachkommen durch das Feuer, die Leidenschaften auszeichnen, die von Weisheit durchdrungen sind, während Abel und Seth, der nach Adams Ermordung seinen Platz einnahm, von nicht zurückgebliebenen Elohim abstammen, die ihre Eltern Adam und Eva schufen. Die Söhne Seths zeichnen sich durch ruhige, erleuchtete Weisheit aus, und diese repräsentiert die Religion Jahwes. Die Trennung war eine evolutionäre Notwendigkeit, aber je mehr die Kräfte des Bösen in den beiden Menschentypen wuchsen, desto mehr radikalisierte sich die Opposition zwischen ihnen zu einem quasi innerartlichen Kampf. Äußerlich manifestierte sie sich zuerst in der Begegnung von Salomo, dem Abeliten, mit Hiram, dem Kainiten, beim Bau des Tempels. In den ersten drei nachatlantischen Epochen „baute“ die Entwicklung den Menschen nach den „Maßen der Arche Noah“ und machte ihn zu einem körperlich aufrechten Wesen mit einer individuellen Raumerfahrung. Der Bau des Tempels bedeutete, dass der Prozess abgeschlossen war und eine aktive Individualisierungeinzelner menschlicher Monaden mit einem besonderen Karma, das sich von dem der Masse der Menschen unterschied, begonnen hatte. Dieses Karma führte sie zu einer bewussten Erfahrung der Zeit. Durch den Sündenfall hatte sich der Pentagramm-Mensch ins Irdische „verkehrt“, und das Zeitalter des Tempelbaus bedeutete, dass die physische Aufrichtung bereits vollzogen war, die geistig-seelische aber noch ausstand. Dieser Drang zur Individualisierung kam sehr anschaulich im Kampf Davids gegen den atavistischriesenhaften Goliath zum Ausdruck. David nahm „fünf glatte Steine“ und errichtete, nachdem er Goliath in den Kopf getroffen hatte, entschlossen sein seelisch-geistiges Pentagramm. Heute ist diese Persönlichkeit die auf dem äußeren Plan am hellsten leuchtende in Bulgarien, und trotz zahlreicher Versuche der Goliaths, sie auszulöschen, kann dies nicht geschehen. Der Unterschied zwischen ihnen ist zu groß!
Der Gegensatz zwischen Kain und Abel zeigte sich ganz deutlich im Aufeinandertreffen von Hirams „männlicher“ irdischer Weisheit und Salomos sternhafter „weiblicher“ Weisheit, die aus den atavistischen Kräften der Seele stammt. Und die Seele selbst, in der Person von Balkis, wurde zuerst vom Atavistischen angezogen, aber ihr wahrer Bräutigam wurde Hiram, denn die Evolution erforderte einen Abstieg ins Irdische, wohin das Ich des Makrokosmos als Liebe (Buddhi) kommen und die Synthese zwischen den beiden Menschentypen ermöglichen würde, die jeder in sich trägt. Der Widerspruch zwischen ihnen ist der Motor derindividuellen Entwicklung. Wenn sie jedoch ihre Rolle nicht rechtmäßig erfüllen, wird die Seele von der Opposition zerrissen, der Schmerz wird unerträglich, und wenn er nach außen dringt, verursacht er eine tragische Polarisierung in den Sphären des Lebens.
Die Widersprüche müssen im Inneren des Menschen aufgelöst werden, erst dann können sie im Äußeren, im Sozialen, aufgelöst werden. In der vorchristlichen Zeit war eine solche Synthese zwischen beiden Prinzipiennicht möglich, und so wies der Tempel Salomos hoffnungsvoll auf das Kommen des Erlösers hin. Als dies geschah, wurde der Tempel überflüssig. Der „neue Adam“ war erschienen, unser wiederhergestelltes göttliches Urbild, das Maß aller Dinge, in das die Gesetze der Weltentwicklung übertragen wurden. Allmählich sollten sich die göttlich-geistigen Wesen aus der Führung des Menschen zurückziehen und die Geschicke der Schöpfung ihrer freien Entscheidung überlassen. Der wiederhergestellte Mikrokosmos würde den Makrokosmos aufbauen und sogar den Beginn eines neuen Schöpfungszyklus einleiten, nachdem er seine Aufgabe im gegenwärtigen Zyklus erfüllt haben wird.
Etwa im 3. bis 4. Jahrhundert n. Chr. tauchte die so genannte „faustische Seele“ auf, die mit der Kraft des Christus-Impulses nach Individualisierung strebte. Wir finden sie im Manichäismus, im Bogomilismus, im Rosenkreuzertum und in der frühen Freimaurerei, d.h. bei den Vertretern des esoterischen Christentums, daseine Metamorphose der großen Mysterien des Altertums mit ihrem Einweihungsprinzip darstellen. Es wurde von der Kirche in der Person von Augustinus dem Seligen bekämpft, die eine Metamorphose des Einweihungsprinzips der alten kleinen Mysterien darstellte. Die Kirche hatte Angst vor diesem Prozess und versuchte, den Menschen in der Sphäre des Gruppenbewusstseins gefangenzuhalten. Das Christentum war im römischen Leib, in der jüdischen Seele und im griechischen Geist geboren worden, aber von allen drei blieben nur Schatten, die mit ihrem zerstörerischen Werk im kirchlichen Christentum, später in der Freimaurerei bzw. in der modernen Naturwissenschaft begannen. Die Iche, die versuchten, aus sich selbst einen „neuen Adam“ zu schaffen, der Kain und Abel versöhnt, stießen auf den erbitterten Widerstand derjenigen Iche, die bevorzugten, dass einer der beiden Prinzipien in ihnen vorherrschte. Der Gegensatz verschärfte sich vor allem mit dem Beginn der fünften Kulturepoche, als der Prozess der Verinnerlichung der Bewusstseinsseele des Menschen begann, was der Hauptsinn seines Lebens in diesem Zeitalter darstellt. Durch diesen höchsten Teil seiner Seele soll er die Verbindung zwischen dem reflektierenden Ich und dem wahren Ich herstellen, so dass der Abstieg des Geistselbst in der sechsten Kulturepoche möglich sein wird. Die Kirche und die Freimaurerei haben sich nicht nur als unfähig erwiesen, die Evolution in der richtigen Art zu lenken, sondern wurden, nachdem sie das Gift der ansonsten unvermeidlichen materialistischen Naturwissenschaft aufgesogen hatten, zu erbittertsten Feinden der Entwicklung geworden. Sie stießen aufeinander und führten einen erbitterten Kampf gegeneinander, der das Urphänomen aller Übel des sozialen, politischen, wirtschaftlichen und geistigen Lebens im Zeitalter des bewussten Lebens darstellt.
Unsere Welt ist durchdrungen vom Kampf zwischen Orden, Logen, Gesellschaften und Bruderschaften. Der Jesuitismus, der als Waffe gegen die Reformation aufkam, ist zur Speerspitze des Latinismus, des Romanismus, der „Väter der Dunkelheit“ gegen die Freimaurerei geworden, die ansonsten nur eine Maske der ahrimanischen Eingeweihten der „Brüder des Schattens“ ist, die den Amerikanismus-Britannismus im weiteren Sinne repräsentieren. Erstere sind die Vertreter des Abelschen, letztere des Kainschen Prinzips. Yin ihrer Ganzheit können wir sie die „Gesellschaft der Finsternis“ nennen. Dahinter verbergen sich jedoch die beiden Prinzipien des kosmischen Bösen – das luziferische und das ahrimanische. Diese spielten, wie wir bereits erwähnt haben, in den alten Zeiten eine positive Rolle jeweils bei der Individualisierung des Menschen bzw. bei seinem Abstieg in die konsolidierte Materie. Indem sie zu Feinden der faustischen Seele werden, ziehendie einen sie im christlichen Zeitalter zur Stufe des Gruppenbewusstseins zurück, während die anderen sie kraftvoll nach vorne und nach unten in Richtung der unterphysischen Welten ziehen, wo das Ich zum „Lehm“ für die Schaffung eines neuen Zyklus werden soll.
Einen Eindruck vom Ernst unserer Zeit können wir auch aus dem Vortrag Rudolf Steiners vom 11. März 1921 gewinnen, in dem er sagt, dass eine Gruppe von Seraphim, Cherubim und Thronen, rückwärtsgewandt ’nur‘ als Geister der Weisheit, die Erdenmenschen vollständig erhalten und aus ihnen einen neuen Saturn, eine neue Maschinenwelt bilden wollen, die ganze Vergangenheit auslöschend.“ [1] Gegen solche Wesen können nur gleichrangige Götter aus dem „Gefolge“ Christi bestehen, und unsere Aufgabe ist es, ihnen zu zeigen, dass wir verstehen, was für ein kosmischer Kampf für den Menschen und um des Menschen willen geführt wird. Durch die Methode der historischen Symptomatologie erkennen wir die Kräfte, die sich hinter den vielen Phänomenen des Bösen auf der irdischen Ebene verbergen. Die freimaurerische Elite, die den Internationalismus fördert, überlässt die Völker der Macht der ahrimanischen Doppelgänger ihrer führenden Geister, und die katholische Elite, die den politischen Nationalismus propagiert, versucht, die Völker unter die Führung der luziferischen Doppelgänger der rechtmäßigen Erzengelführer zu stellen. Die erste „Elite“ flirtet mit der Hölle, während die zweite einen bewussten Kampf gegen den Himmel führt. Dies ist die „Zwei-Dolche-Taktik“, von der Steiner spricht. Sie wird von einem vereinten Zentrum geleitet. Hegel entdeckte das Gesetz der Einheit und des Kampfes der Gegensätze, indem er nur die reine Phänomenologie des Geistes in seinem Abstieg und Aufstieg betrachtete. Die Geheimgesellschaften und Orden, welche die Dialektik praktizierenden, nhaben dieses Gesetz in eine höllische Sozialität verwandelt, die zur vollständigen Zerstörung der Zivilisation führt. Wenn sie auf der einen Seite ein Weltabenteuer beginnen, schaffen sie zwangsläufig eine Gegenbewegung auf der anderen Seite, und die gegenseitige Überschneidung der beiden wird zu einem zerstörerischen Gemetzel. Das einheitliche Zentrum bewahrt die Erkenntnisse des Experiments auf, um das nächste Experiment mit noch größerer Zerstörungskraft in Angriff zu nehmen. Auf diese Weise wird alles bis zur Unkenntlichkeit verzerrt, und das gesellschaftspolitische Feld wird zu einer Art Minenfeld, dessen Pfadenur wenigen Auserwählten bekannt sind. Sie sind das Hauptinstrument der übersinnlichen Kräfte. Diese Menschen sind keine Verschwörer, sondern das Opfer der Verschwörung der metaphysischen Kräfte.
Sie arbeiten gegen ihre eigene Existenz, obwohl der Selbsterhaltungstrieb angesichts des Bösen, das sie tun, vorhanden sein sollte. Ich benutze das Wort „Verschwörung“, um den Sachverhalt zu bezeichnen, dass mächtige übersinnliche Wesen danach trachten, die gesamte Menschheitsrasse in ihrem Wesen zu verwandeln und sie zum globalen Verfall zu führen. Die äußere Politikwissenschaft denkt nur in Begriffen wie Macht, Geld, natürlichen Ressourcen oder persönlichen Mängeln, während die Verschwörungstheoretiker von Geheimgesellschaften hinter den Kulissen sprechen. Letztere äußern sich zum Teil im Sinne der politischen Symptomatologie, aber nicht im Sinne einer historischen Symptomatologie. Eine Verschwörungstheorie kann man nicht aufstellen, wenn man nicht zum Urphänomen hinter der irdischen Phänomenologie des Bösen vordringt. Andernfalls kommt es sogar zum Verlust des gesunden Menschenverstandes, wie etwa bei der Behauptung, die Erde sei flach.
Die Frage nach dem Weltengegensatz von Gut und Böse ist eine Frage der Einweihung und kann nur auf diesem Weg begriffen werden, nicht mit den Fähigkeiten der Verstandesseele. Von der Höhe der Bewusstseinsseele, die sich dem Geist öffnet, können wir feststellen, dass die kosmische Konfrontation schließlich auf der Erde die Form eines politischen Kampfes angenommen hat, der okkult ist und die Zivilisation in den Tod treiben kann. Die Seele der gegenwärtigen Menschheit ist am Kreuz der modernen Politik gekreuzigt, das in der Senkrechte Mitteleuropa des Deutschtums mit Osteuropa des Slawentumsverbindet und in dessen Waagerechte sich die lateinische und angloamerikanische Welt befinden. Vom Deutschtum muss die Wiederbelebung des abstrakten Denkens ausgehen, und das Slawentum muss diese Früchte annehmen und auf ihrer Grundlage den Übergang zur sechsten Kulturepoche vorbereiten. Gegen eine solche rechtmäßige Entwicklung stellt sich der Latinismus, der die Evolution in die Richtung derPhänomenologie der vierten oder sogar der dritten Kulturepoche zurückziehen will, während auf der anderen Seite der Anglo-Amerikanismus unangemessene Zeitsprünge in die Zukunft verursacht.
Zwischen diesem dialektischen Widerspruch Waagerechte-Senkrechte befindet sich am Knotenpunkt des Kreuzes das menschliche Ich. Diese Völker sind heute die wichtigsten Subjekte der kulturgeschichtlichen und sozialen Entwicklung, und das Kreuz ist das Urphänomen der heutigen Kulturepoche, der europäischen. Die Zukunft der Menschheit liegt in den europäischen Völkern, und deshalb trifft der Angriff der dunklen Mächte hauptsächlich die Europäer, indem er die Bildung von drei „Knoten“ in der fünften Kulturepoche bewirkt, die zum Untergang unseres Kontinents führen sollen. Die „Knoten“ werden durch die Besonderheiten im Aufbau der menschlichen Individualität gebildet. Die europäische Kultur erreichte aus der Kraft der Empfindungsseeleheraus in der Renaissance, im Zeitalter der Bewusstseinsseele, ihren eigentlichen Höhepunkt, und mit derReformation und den Rationalismus der französischen Aufklärung wurde der erste Schicksalsknoten Europas, die Französische Revolution, aus der Verstandesseele heraus geknüpft. Die Revolution wurde durch den Dolchstoß der politisierten Freimaurerei gegen den normalen Lauf der Evolution mit der Absicht der Weltherrschaft mittels Impulse aus dem Okkultismus vergangener Zeitalter in einem rein materialistischen Sinne herbeigeführt. Es folgten Chaos und Tod, und die Väter der Dunkelheit griffen in den Geschichtsverlauf mit den Napoleonischen Kriegen ein, von denen sich der wichtigste gegen Russland richtete. In Europa folgte der Ruin.
Die beiden übersinnlichen Mächte und ihre irdischen Zöglinge löschten sich gegenseitig aus, und der Impuls der Bewusstseinsseele konnte im Liberalismus zur Geltung kommen. Doch die besagten Zöglinge vergifteten das äußere Leben so stark, dass die Entwicklung der freien Persönlichkeit gegen Mitte des 19. Jahrhunderts zum Stillstand kam. Das Seelische und das Geistige wurden eingeschläfert, die Menschen wussten nicht, was sie mit ihren Gedanken anfangen sollten, das Bewusstsein wurde oberflächlich, nur noch auf die sinnliche physische Welt gerichtet, und aus dem Unbewussten begannen utopische Geisterideen, die reale Ungeheuer darstellten, in den eigenen Menschenverstand hineinzukriechen. Als er nicht ganz allein dachte, schätzte der Mensch sein Denken. Aber als er fortfuhr, über das Denken nach eigenem Gutdünken zu verfügen, hörte er auf, es zu schätzen, und begann das frivole Spiel, verschiedene Theorien zu erfinden, ohne sich darüber im Klaren zu sein, dass er für sie verantwortlich war und ohne sich zu fragen, was geschehen würde, wenn dieleeren Theorien in die soziale Praxis umgesetzt werden würden. Es trat Karl Marx auf und das „Gespenst des Kommunismus“ begann seinen Zug als Religion des Atheismus. Einerseits forderte die Zeit die Emanzipation des Individuums, andererseits wurde sie unterdrückt und die Idee der Revolution schlug unweigerlich Wurzeln in den Seelen der Menschen. Die Möglichkeiten des niederen Ich gingen zur Neige.
Das Gleiche gilt für den Einheitsstaat. Nach den Gesetzen der Entwicklung hat der traditionelle Staat seine Zeit überdauert und wurde als soziale Struktur zu einem Hindernis für die individuelle menschliche Entwicklung. Der Drang zur Individualisierung im 19. Jahrhundert ging Hand in Hand mit dem Drang zur Sozialisierung, zum Sozialismus, der als Vorbereitung für die sechste Kulturepoche diente. Die Welt bewegte sich auf die später von Rudolf Steiner formulierte soziale Dreigliederung zu, die an die Stelle des Kapitalismus treten sollte, was durch Veränderungen in der menschlichen Natur selbst gerechtfertigt war.
Die Vertreter der „Gesellschaft der Finsternis“ waren sich dieser Tendenz bewusst und stellten sich nicht gegen den Strom, um nicht mitgerissen zu werden, sondern lenkten ihn in die ihnen genehme Richtung, in Richtung Perversion mit den drei Arten des Sozialismus – dem internationalen, nationalen und rassischen. Drei Weltkriege wurden erdacht, mit dem Völkerbund nach dem ersten, den Vereinten Nationen nach dem zweiten und einem Eine-Welt-Staat mit diktatorischer Kontrolle über die gesamte Menschheit und der Auslöschung des Individualität durch völlige Gebundenheit an das Irdische nach dem dritten. Der freimaurerische „Schwarze Papst“ Albert Pike berichtete im 19. Jahrhundert über einen Geist, der ihm gesagthaben soll, der erste Weltkrieg würde das zaristische Russland zerstören, der zweite Weltkrieg würde den Staat Israel aus den Manipulationen der deutschen Nationalisten und der politischen Zionisten schaffen, und mit dem dritten, aus den Unstimmigkeiten zwischen Zionismus und Islamismus, würde ein vollständiger wirtschaftlicher, sozialer, kultureller und jeder andere Art von Zerfall eintreten, wonach sie – die „Eingeweihten“ – Ordnung in dieses Chaos bringen und die Menschheit mit „wahrer luziferischer Spiritualität“ für immer vor dem Absturz in den Materialismus retten würden.
Der Erste Weltkrieg war notwendig, um den Plan in Gang zu setzen, der zur Revolution im zaristischen Russland und zum anschließenden Bürgerkrieg führte, um ein groß angelegtes „sozialistisches Experiment“ durchzuführen, das ein Versuchsstadium dafür darstellte, wie dieses Experiment je nach den erzielten Ergebnissen und den neuen Möglichkeiten, die Menschheit in Zukunft zu kontrollieren, im Weltmaßstab eingeführt werden könnte. Das gleiche Experiment würde im 20. Jahrhundert auch in vielen anderen Ländern und Völkern der Welt durchgeführt werden, ungeachtet der großen Unterschiede in ihrer evolutionären Entwicklung. Russland selbst wurde mit dem falschen Versprechen der „Brüder des Schattens“, Konstantinopel und die Meerenge als Belohnung zu erhalten, zum Kriegseintritt verleitet, und von da an verloren ausnahmslos alle Länder ihre Souveränität und hörten auf, im alten Sinne als solche zu existieren, und gerieten unter die Manipulationen derselben „Gesellschaft der Finsternis“. Der zweite „Knoten“ wurde geknüpft, der zum Untergang in Europa führen sollte.
Wie ein Versuchskaninchen wurde Russland auf den Tisch des weltweiten gesellschaftspolitischen Vivisektors gelegt. Der russische Alptraum hatte begonnen. Die „Linken“ von den „Brüdern des Schattens“ bereiteten Lenin und Trotzki mit Einweihungsmethoden vor und ließen sie das riesige Land mit der von Lenin geäußerten Entschlossenheit pbernehmen, dass sie, wenn nötig, 90 % der Bevölkerung töten, aber die Macht behalten würden. Der Zweck heiligte die Mittel, und der bestand darin, die Keime der sozialen Dreigliederung und die Vorbereitungen für die sechste Kulturepoche im Keim zu ersticken und ein Grauen vor dem Sozialismus in seiner internationalen Form zu erzeugen.
Die Wut dieses „Dolches“ verursachte Anarchie, Chaos, Zügellosigkeit und führte zur totalen Zerstörung der Persönlichkeit. Die „Väter der Dunkelheit“ mussten mit Stalin intervenieren, den sie noch während seines Studiums am orthodoxen Priesterseminar rekrutiert hatten. Er musste Lenins Garde liquidieren und Ordnung in das Chaos mit einer noch rigideren Form der dämonisierten Sozialität bringen, begleitet von einer einheitlichen Versklavung des Individuums. Nach dem Willen des vereinigten Zentrums wurde das russische Volk auf den anderen „Dolch“ aufgespießt, aber aus der unheiligen Vermählung der beiden Dolche wurde ihr Kind, der Bolschewismus, geboren, das bereit war, seine Eltern zu verschlingen. Es war bereits eine Manifestation der Asuras, und sie sind das wahre „Gespenst“ des Kommunismus, das zur Einweihung aus den unterphysischen Welten führt. Das unterscheidet sie von den jesuitischen und freimaurerischen Einweihungen, die, wenn auch verzerrt, dennoch auf dem Plan der menschlichen Entwicklung in der irdischen Sphäre liegen. Gregory Klimov zufolge wurde dem katholischen „weißen Papst“ und dem freimaurerischen „Schwarzen“ der „rote Papst“ hinzugefügt, der die Initiation des Kindes mit der Doppelnatur personifiziert. Bei einer solchen Einweihung wird der Verstand im ahrimanischen Sinne sehr scharf, der Wille wird durch das gerichtete Wirken der Instinkte ohne das Vorhandensein eines Mittelteils zum Automatismus gebracht, und genau dort, im Solarplexus- und Ganglionensystem, ist die Stütze des Ich im Menschen. Mit endlosem Spezialtraining bis zum Äußersten wird der mittlere Teil liquidiert und der Mensch wird zu einer vernünftigenBestie, die zu großem Übel fähig ist. Die Menschheit hat nach dem Ende des Kali Yuga prinzipiell die Schwelle zur geistigen Welt überschritten und unser seelisch-geistiges Wesen trat heraus, von wo aus es als ungeläuterte instinktive Natur begann, uns immer offensiver anzugreifen, und das ist in seinem Wesen eine unrechtmäßige Initiation.
Eine solche Metamorphose findet erst nach dem Moment des Todes statt, aber da der Mensch in der Zivilisation mit seinem reflektierenden Ich nur Tod hervorbringt und sich mit ihm umgibt, scheint er seine Verbindung mit der Quelle des Lebens verloren zu haben und führt eine Existenz, die zum unausweichlichen Untergang verurteilt ist. Da die göttliche Führung sich zurückzuziehen begonnen hat und das niedere Ich des Menschen sie nicht ersetzen kann, hat sich die schwarzmagische Art der Beziehung zum Übersinnlichen auch in der Sphäre der Einweihungen dauerhaft etabliert. Der eingeweihte Bolschewik ist zu einem Instrument für den rücksichtslosen Kampf gegen den „Feind“ geworden. In seinem Fall war es die „Weltbourgeoisie“. Die Slawen eignen sich besonders gut für die Ausbildung im Roten Orden, weil ihr physischer Leib beweglicher ist und leicht zwischen dem Höheren und dem Niederen schwankt. Bei ihnen ist der Übergang von der grenzenlosen Opferbereitschaft zur Fähigkeit, grenzenloses Übel zu tun, nur allzu leicht. Der Wille zur Macht ist metaphysisch geworden, die astrale Verbindung mit dem „Meister“ ist besonders stark, und so wird die Grundlage für die ahrimanische Unsterblichkeit des Hierophanten selbst gelegt. Die Mysterien des Taotl sind in moderner Form lebendig geworden.
Als Christus vor 2000 Jahren sein erstes Golgatha erlebte, fanden am anderen Ende der Welt, im alten Mexiko, die schrecklichen Mysterien des Taotl mit Menschenopfern statt, bei denen der Hierophant den Magen des „Neophyten“ herausschnitt und so eine Verbindung zum Himmel herstellte und Zugang zur Weisheit des Kosmos erhielt. Er sah, dass es dort keine Geburt und keinen Tod gab, und fasziniert von dieser Erfahrung, hoffte er, auf diese Weise seine eigene Unsterblichkeit zu erreichen. Durch diese ahrimanischen Mysterien sollte ein solcher Einfluss auf die Menschheit ausgeübt werden, dass keiner zu einem Verständnis und einer Verinnerlichung des Ich-Impulses Christi aufsteigen sollte. Damals wurde der Hohepriester, der nun als Gefäß für die kommende Inkorporation Ahrimans reinkarniert ist, von einem anderen Eingeweihten, einem Diener Christi, gekreuzigt. Doch sieben Jahrhunderte später wurde in der sogenannten Akademie von Gondischapurwiederum von ahrimanisierten Eingeweihten, durch die sich die Asuras zum ersten Mal meldeten, ein neuer Plan für einen neuen mächtigen Angriff auf die Menschheit entworfen. Mit der Kraft des Christus-Impulses und der Entfaltung des Mohammedanismus wurde die Gefahr weitgehend gebannt, um dann im Mittelalter mit den Attacken gegen die Bogomilen und die Templer ein zweites Mal aufzuerstehen und im 20. Jahrhundert mit den bolschewistischen und nationalsozialistischen Ausschreitungen gesellschaftlich wieder aufzutauchen.
Ziel war es nun, jegliche Verbindung des Menschen mit den Kräften des zweitem Golgatha Christi am Ende des 19. Jahrhunderts zu zerstören, die unserem Bewusstsein den Anstoß für einen rechtmäßigen Übergang in die übersinnliche Welt gaben, sowie gegen seine Fortsetzung im Jahr 1936, aus der die neuen Kräfte in unserem Willen zur Auseinandersetzung mit dem Bösen hervorgingen. Der Angriff richtete sich gegen den anthroposophischen Impuls und den Bodhisattva-Impuls, die uns, vereint im menschlichen Ich, zum Verständnis der ätherischen Wiederkunft Christi und unserer Vereinigung mit ihm im Leben der Ätherkräfteführen.
Mit dem zweiten Knotenpunkt zwecks Untergang Europas begann Gondishapur II zu unserer endgültigen Ausschaltung von den Aufgaben der irdischen Entwicklung. In der UdSSR war alles im Staat von der Aura des Sakramentalismus umhüllt, mit einem direkten schwarzmagischen Einfluss auf den Astralleib, um uns zum Gruppenbewusstsein zurückzubringen. Das Lenin-Mausoleum mit der „Asche des ewigen Politbüros“ in seiner Nähe wurde zum Zentrum der bolschewistischen Initiation. Nach dem internen revolutionären Putsch gegen den „linken“ Lenin suchte der „rechte“ Stalin Unterstützung bei seinem „rechten“ Kollegen Hitler. Der Zusammenbruch, der aus dem Ersten Weltkrieg resultierte, führte zu einem derartigen Chaos und einer derartigen Hoffnungslosigkeit, dass die Deutschen in Richtung eines nationalistischen Sozialismus von Hitler angeführt marschierten, der durch rituelle Magie auf sein Gangliensystem zu gegebener Zeit vorbereitetwurde, den Ich-Geist im deutschen Volk zu zerstören. Hinter ihm standen die „Väter der Dunkelheit“ und es ist kein Zufall, dass das Buch „Mein Kampf“ ein Werk der Jesuiten war.
Es ist auch kein Zufall, dass die jüdischen Freimaurer als Hauptfeind genannt wurden. In seinen Büchern wirft Alexander Osokin ein völlig neues Licht auf die Absichten der beiden Diktatoren (Hitler und Stalin), gemeinsam eine sehr merkwürdige Militäroperation zur Eroberung Europas und der britischen Kolonien durchzuführen und dann die beiden Gesellschaftsideologien auf den Weg zur Verschmelzung zu bringen. Im einheitlichenZentrum der Finsternis wurde beschlossen, dass die Marionette Hitler die „napoleonischen Kriege“ führen sollte, deren Hauptkrieg wie bei Napoleon wieder gegen Russland gerichtet war. Die beiden Weltkriege des 20. Jahrhunderts haben Deutschland und Russland in die gegenseitige Zerstörung geführt, denn ohne eine Verbindung zwischen ihnen ist die Welt weitgehend ihrer Zukunft beraubt. Äußerlich wurde Deutschland zweimal besiegt, aber das ist nicht das Wichtigste.
Die Verführung durch den Nationalsozialismus führte zur Brandmarkung der Deutschen als „Nazis“ und zur Angst vor dem Nationalen im Westen, damit der im 19. Jahrhundert begonnene unnatürliche Prozess der Vereinheitlichung der Völker und der Abschaffung der Nationen und der Trennung von ihren geistigen Führernfortgesetzt werden konnte. Damit wurde der Weg für die Ablösung der gesamten christlichen Zivilisation und den Übergang zu einem Eine-Welt-Staat gebahnt. Auch das alte okkulte Symbol der Swastika, das sich als Symbol des Bösen in die Köpfe der Menschen eingeprägt hat, wurde auf schreckliche Weise kompromittiert. Laut Steiner steigt der deutsche Volksgeist ständig zu den höheren Welten hinab und hinauf. Wenn erherabsteigt, manifestiert sich der nationale Charakter im Volk, und dann werden Werke wie die von Fichte möglich. Und wenn er sich zurückzieht und den Nationalcharakter sich selbst überlässt, dann führt dies zu der Erkenntnis, dass das Leben zwischen der sinnlichen und der übersinnlichen Welt verläuft: es erscheint Jacob Böhme. Ich widme diesen Vortrag dem profundesten heutigen Anthroposophen, dem ich viele der Gedanken in diesem Vortrag verdanke und der eine Reinkarnation von Jacob Böhme ist!
Steiner zufolge strebt der Deutsche danach, sowohl die Erde zu bestellen als auch in den Wolken zu suchen, um immer im Werden zu sein. Die Volksaura ist von der Erde zum Himmel ausgerichtet und hat die Form einer Swastika, die sich im Uhrzeigersinn von West nach Ost dreht. Sie ist so etwas wie das „dritte Auge“ (diezweiblättrige Lotusblüte), das eng mit dem Denken und dem imaginativen Bewusstsein verbunden ist. Auf diese Weise esoterisch dargestellt, zeigt sie die im Astralleib ablaufenden Prozesse zur allmählichen Öffnung dieser Lotusblüte auf exoterische Weise mit der anschließenden Aufnahme des göttlichen Gedankens und seiner Verkörperung in konkretem Handeln mit der verwirklichten Verbindung zwischen dem niederen und dem höheren Ich. In gewissem Sinne ist Deutschland das „dritte Auge“, das Zentrum der modernen Zivilisation, und wenn es zerstört wird, bricht die Verbindung mit dem Geist ab und es kommt zu einem Abstieg in die Dunkelheit des Materialismus. Als politisches Zeichen über Deutschland errichtet, drückt die Swastika eine Bewegung gegen die Zeit aus, in der sich die Evolution vollzieht – die esoterische Bedeutung wurde auf denäußeren Plan der Geschichte übertragen, was unzulässig ist und zerstörerisch wirkt. Zum Ausdruck des Menschen und seiner Tätigkeit auf der Erde muss das Spiegelbild der Swastika, die Suwastika, verwendet werden, die auch der Richtung und Bewegung des Uhrzeigers folgt.
Interessanterweise war auf den ersten Banknoten in der UdSSR zwar die Swastika abgebildet war, aber das bolschewistische Hauptsymbol wurde der Fünfstern, der das Pentagramm als Weg des Schülers zur Einweihung unter den gegenwärtigen Bedingungen ersetzt, wie es von Beinsa Duno dargestellt wurde. Die bolschewistischen Eingeweihten eliminierten diesen Weg und machten sich auf gewaltsame eugenische Weise daran, den Menschen in einen Kommunisten zu verwandeln. Die „Elite“ weiß um den Vollzug einesArtenwechsels in der Größenordnung einer ganzen Wurzelrasse. Die Wurzelrasse stellt eine bestimmte Stufe in der Entwicklung der Erde und der Menschheit dar, in der neben der geistigen auch eine bedeutende biologische Evolution des Menschen stattfindet. Wie wir dargelegt haben, sind die Elohim die Führer der Wurzelrassen, und damit solche Veränderungen stattfinden können, erfolgt eine Neuausrichtung von der Wirkung der planetarischen Kräfte auf die Kräfte der gesamten Erdaura in ihrer Wirkung auf die menschliche Entwicklung.
Beim Übergang von Lemuria zur Atlantis erwarben wir die aufrechte Haltung, in der umgekehrten Richtung wurden die Vorstellungstätigkeit und die Sprache ausgearbeitet, und in der nachatlantischen Wurzelrasseerwarben wir das Denken in Begriffen und das reflektierende Ich. In der jetzigen fünften Kulturepochederselben Wurzelrasse müssen wir einen weiteren Artenwechsel vollziehen, jedoch nicht wie die vorherigen mit Hilfe der Natur, sondern mit unseren eigenen Kräften, um von der reflektierenden Bewusstseinsform zur kontemplativen und weiter zum imaginativen Bewusstsein überzugehen, in dem wir dem ätherischen Christus begegnen. Wenn dies geschieht, wird die gesamte Verschwörung der übersinnlichen dunklen Kräfte und ihrer irdischen Marionettenvertreter in einem Augenblick zusammenbrechen. Der Mensch wird sich unwiderruflich auf den Weg gemacht haben, die zehnte Hierarchie zu werden. Deshalb ist der Widerstand dagegen auch so massiv und kompromisslos.
Das sozialistische Experiment in Russland hatte die Absicht, das russische Volk vom Bolschewismusverführen zu lassen, damit das Land aus dem normalen Lauf der Weltgeschichte ausgeschlossen und das Volk einem schrecklichen Terror unterworfen werden konnte. Eine bipolare Welt mit einer Konfrontation entlang der Achse UdSSR-USA wurde künstlich geschaffen. Nach dem Zweiten Weltkrieg folgte der Kalte Krieg, der vor allem vom Westen nach Churchills Fulton-Rede ausgelöst wurde. In einer Reihe von osteuropäischen Ländern wurden totalitäre Regime errichtet, um die slawischen Völker zu schwächen. Jenseits des Eisernen Vorhangs setzte sich der Weg der individualistischen Kultur in einem egoistischen Sinne fort. Vor allem Westdeutschland wurde wegen des Nationalsozialismus „umerzogen“, während im Osten das Individuum unterdrückt und die natürliche Neigung zum Gemeinschaftssinn durch die Illusion des baldigen Kommen des Kommunismus ersetzt wurde, in dem alles gemeinsam sein und die Unterschiede überwunden werden würden.
Nach Stalin schien sich Russland unter dem „linken“ Chruschtschow parallel zum allgemeinen Lauf der Geschichte zu entwickeln, aber alles blieb im Bereich der sozioökonomischen Fantasie. Es folgte die „rechte“ Stagnation unter Breschnew, allerdings mit einer relativ milderen Diktatur als unter Stalin. Die „Linken“ warteten auf ihre Rache und erreichten sie mit der Perestroika von Gorbatschow und Jelzin, während die „Rechten“ in den Untergrund gingen. Das gemeinsame Zentrum lässt die „dialektische“ Interaktion der beiden abgeleiteten Kräfte zu, ohne dass die eine die andere endgültig besiegt. Mehr noch: Das Einschleichen der Widersacher in das Pentagramm des Menschen führte im 20. Jahrhundert zu deren Sozialisierung in fünf okkult-politische Machtzentren von Weltbedeutung, die sie zu einer Art Einheit, jedoch begleitet von internem Zank, zusammenführten. Das umgekehrte Pentagramm ist zum ursprünglichem Phänomen der politischen Wissenschaft in ihrer verschwörerischen Form geworden, und es ist in der Lage, endlos Verschwörungen gegen die menschliche Evolution auszuhecken, deren Ziel es ist, das Dasein der Welt dem Dasein Gottes zu entreißen.
Zu den Vätern der Dunkelheit, den Brüdern des Schattens und dem Bolschewismus kamen noch der Nationalsozialismus und der Zionismus hinzu. Auf einer der Spitzen dieses Pentagramms stehend, haben die russischen Bolschewiken dreimal einen Plan zur radikalen Umgestaltung der Welt ausgearbeitet, sind aber dreimal gescheitert. Dieser Impuls kam von dem asurischen Wesen, das als Doppelgänger desVolkserzengels fungierte. Die Ersetzung erfolgt durch okkulte Manipulationen an den Toten, in denen auch das Streben nach der so genannten „ahrimanischen Unsterblichkeit“ zum Ausdruck kommt. Das asurische Wesen ist ein Internationalist, aber in ahrimanischer, marxistischer oder panamerikanischer Manier, mit einem Anspruch auf Weltherrschaft im Sinne der „Jahweisierung“ des Volks, die sich in der weltweiten Verbreitung der eigenen Zivilisationsvorstellung ausdrückt. So kommen die Asuras, die Frage der Unsterblichkeit, die Weltherrschaft und die Ahrimanisierung in einer bolschewistischen Einweihung zusammen, in deren Mittelpunkt der Totenkult steht. Die Millionen junger Menschen, die in Russland durch Krieg oder Terror abgeschlachtet wurden, hinterlassen eine enorme Reserve an ätherischen Kräften, die den Lebenden bei ihrem Streben nach dem Guten helfen können, wenn die Menschen ihre Gedanken auf das Geistige gerichtethaben. Wenn der Totenkult in einem rein materialistischen Sinne gepflegt wird, wie zum Beispiel bei den großen Paraden vor dem Mausoleum, bleiben diese Kräfte ungenutzt und die Opfer sind vergeblich, weil sie nicht richtig verstanden werden. Dann werden die Seelen der Getöteten zu einer Quelle zerstörerischer Kräfte, die auf die Erde gerichtet sind. Wie antichristlich klingen heute die Appelle des russischen Patriarchen Kirill (inzwischen verkündet von seinem Konstantinopler „Bruder“ Bartholomäus zum Häretiker), die die Russen zur Aufopferung im gegenwärtigen Krieg rufen, deren Sünden ausgetilgt und sie ins Paradies gehen würden.
Die Russen sind von vornherein nicht für die Weltherrschaft geeignet. Dazu werden die angelsächsischen Völker als die auserwählten primären Träger der Bewusstseinsseele gedrängt, und sie tun dies erfolgreich, aber in einem rein ahrimanischen Sinne. Der russische Bolschewismus war von Isolationismus durchdrungen, trotz Trotzkis Absicht einer permanenten weltweiten Revolution, die in Stalins Kerkern endete. Stalins Armee hingegen war bereit, ganz Europa einzunehmen, und tat dies zeitweise auch. Nach dem Zweiten Weltkrieg reifte eine dritte Idee der Weltherrschaft einer kosmisch-kontinentalen Zivilisation heran, die eine noch nie dagewesene militärische Macht erlangte und die Unterstützung der „gesamten fortschrittlichen Menschheit“ erhielt. Sie erwies sich als Koloss auf tönernen Füßen und brach mit dem Erscheinen von Gorbatschow zusammen. Der Freiheitsdrang des Volkes unter Jelzin führte jedoch zu Chaos, zur Zerstörung der Volkswirtschaft, zu oligarchischem und bürokratischem Banditentum in großem Stil, zu Armut, die eine noch nie dagewesene Zahl von Selbstmorden verursachte, zu Freizügigkeit und sexueller Promiskuität. In allen Lebensbereichen trat ein moralischer Bankrott ein. Angewidert von einer solchen „Perestroika“ wandten sich die Russen zur Rettung dem zu, was sie bis vor kurzem zu Recht gehasst hatten und loswerden wollten – der Diktatur der rechtsgerichteten Bolschewiken.
Der Bolschewismus wurde entlarvt, aber das wurde so dumm gemacht, primitiv und offensichtlich ideologisch, dass sein Sturz für die große Masse des Volkes das Werk der „jüdischen Freimaurer“ war. Es ist bekannt, dass von den fünfhundert prominentesten „linken“ Persönlichkeiten, die die Revolution von 1918 durchführten, mindestens 485 jüdische (meist chasarische) Wurzeln hatten. Viele der milliardenschweren Oligarchen der Perestroika waren auch solche. Die „Gesellschaft der Finsternis“ sorgt dafür, dass sie immer im Verborgenen bleibt, und schürt nach außen hin den Hass unter den Völkern. Ohne sich dessen bewusst zu sein, sind die Menschen der Welt Brüder im Unglück in einem dunklen Plan, der darauf abzielt, Zwietracht unter ihnen zu säen und sie zu versklaven.
Trotz der „Entlarvung“ des Bolschewismus wurden die fünfzackigem Sterne über Kremls Türmen nicht abgerissen, das Mausoleum blieb bestehen, und Russland marschierte in eine neue Isolation vom Westen und seinen ehemaligen europäischen Verbündeten. Der „linke“ Jelzin, Mitglied des Malteserordens, wurde vom vereinigten Zentrum angewiesen, die Macht an den „rechten“ Kagebisten Putin abzutreten, der mit der Restauration des ehemaligen Reichs des Bösen im stalinistischen Sinne begann. Sogar Leute wie Solschenizyn begrüßten die neue nationalbolschewistische Diktatur, aber diesmal nicht atheistisch, sondern „sakral-orthodox“. Sie hoben die Rolle der Kirche fast auf die des neuen „Generalissimus“ Putin, und sie begannen, Stalin in immer engere Beziehung zur Kirche zu setzen. Aus dieser Symbiose entstand die Ideologie des künftigen Eurasiens, mit der die Persönlichkeit ausgelöscht werden sollte, aber diesmal nicht mit Gewalt, sondern in Verbindung mit der Liebe zu Gott. Das Gespenst der Vergangenheit: Alleinherrscher – Orthodoxie – Volk wurde wieder lebendig, mit Veränderungen entsprechend den neuen Bedingungen. Der Krieg mit der Ukraine wurde unausweichlich.
Bereits am 22.12.1917 [2] sah Steiner Anzeichen für tragische Konflikte auf russischem Gebiet: „Und in unseren Tagen kündigt sich uns an ein ernstes Symptom von dem, was glimmend waltet unter dem, was wir recht uneigentlich noch einen Krieg zwischen der Entente und den Mittelmächten nennen, kündigt sich uns an ein Symptom, das da besteht in dem traurigen Aufeinanderprallen der Bevölkerung Nord- und Südrußlands, ein bedeutungsvolles Symptom, wenn es auch vielleicht noch verlöschen kann zunächst, ein bedeutungsvolles Symptom für das, was unter den Ereignissen glimmt.“
Zwei Tage später sprach er von der „Entfesselung der russisch-ukrainischen Feindschaft“[3] : „Wenn Sie die Rolle studieren, welche just Gambetta 1881 gespielt hat während seiner zweimonatigen Präsidentschaft in der damaligen Zeit, so werden Sie darinnen geradezu die Signatur finden für dasjenige, was sich vorbereitet in dem Augenblicke, in dem diese katastrophalen Ereignisse hereinbrachen und was jetzt, wie ich schon einmal hier sagte, seinen symptomatischen Ausdruck findet in der Stimmung zwischen Nord- und Südrußland, in der Entfesselung der russisch-ukrainischen Feindschaft, ein Symptom, das viel bedeutungs- voller leuchtet, wenn man die Ereignisse nimmt, die sich vorbereiten, als alles dasjenige, was die Menschen heute so gern in ihrer Bequemlichkeit als wichtige Ereignisse hinnehmen möchten.“
Heute hat sich die Feindschaft zu einem echten blutigen Krieg ausgewachsen, der in gewissem Sinne ein Weltkrieg und vielleicht der Beginn des dritten Weltkriegs ist, der bereits im 19. Jahrhundert im bereits geknüpften „dritten“ Knoten für den Untergang Europas entworfen wurde. Die Geschehnisse in der Ukraine können sowohl von einem äußeren, rein politischen Standpunkt aus als auch von einem esoterischen, spirituell-sozialen und okkult-politischen Standpunkt aus betrachtet werden. Äußerlich lassen sich viele Ereignisse aufzählen, die zu diesem brudermörderischen Konflikt geführt haben. Die Ukrainer strebten schon immer nach Freiheit vom Russischen Reich oder zumindest nach einer gewissen Autonomie, die ihnen von Katharina II. genommen wurde. Es kann nachgewiesen werden, dass Lenin nichts mit der Gründung der Ukraine im 20. Jahrhundert zu tun hatte, wie Putin behauptet. Wir wissen, was Stalin mit der Hungersnot angerichtet hat, wir können erahnen, welche Bombe für die Zukunft mit der Einnahme Galiziens 1939 und der Übergabe der Krim an die UdSSR 1954 durch Chruschtschow gelegt wurde. Es war auch zu erwarten, welche Spannungen daraus resultieren würden, dass dreißig Millionen Russen nach dem Zusammenbruch der UdSSR 1991 außerhalb der Grenzen Russlands verblieben sind. Ihren Beitrag zum Ausbruch des Krieges gab auch de orangene Revolution in der Ukraine, mit der der prorussische, doch immerhin legal gewählte Präsident gestürzt wurde. Dahinter standen nicht nur die Bestrebungen der Ukrainer, sich von der Tyrannei der Moskoviter zu befreien, sondern auch die Manipulationen des westlichen Okkultismus. Wie wir bereits erwähnt haben, wurde die Politik im 20. Jahrhundert vollständig okkult, und die Ereignisse in der Ukraine wurden von langer Hand vorbereitet und künstlich provoziert. Die orangenen Revolutionen zerstören das, was ohnehin dem Untergang geweiht ist, aber die Überwindung der Widersprüche und der Übergang durch den Tod des Einheitsstaates zu einer dreigliedrigen Gesellschaftsorganisation muss nicht revolutionär-destruktiv, sondern evolutionär, durch Transformation erfolgen. Es gab einen gesetzmäßigen Gegensatz zwischen dem östlichen und dem westlichen Teil der heutigen ukrainischen Bevölkerung, da sie nicht durch natürliche, historisch bedingte Umstände, sondern nur dank politischer Manipulationen vereint waren.
Diese Konfrontation wurde auf die Achse Ukraine-Russland übertragen. Der Vertreter der „Brüder des Schattens“ George Soros hatte vor einigen Jahren ganz zynisch erklärt, der Krieg werde nicht wegen der Ukraine, sondern von ihr geführt und solle so lange wie möglich dauern, um nur Asche und Leichen zu hinterlassen. Am 12.01.1918 warnte Steiner: „Mittel- und Osteuropa wird gehaßt werden, nicht von Menschen, sondern von gewissen Dämonen, die in Menschen wohnen werden. Die Zeit, wo Osteuropa vielleicht noch mehr gehaßt wird als Mitteleuropa, die wird schon kommen.“[4]
Zwischen den beiden Weltkriegen waren die Deutschen aufgrund der Zerstörung und Verzweiflung gezwungen, im „arischen“ Nationalsozialismus ihre Rettung zu sehen, was zu einem enormen Hass auf das Deutschtum führte. Nach dem Ruin und der Verzweiflung von der Perestroika wurde das russische Volk gezwungen, dem orthodoxen Nationalbolschewismus zu folgen, und das wird zu Scham, Hass auf alles Russische, möglicherweise zur Zerstückelung des Territoriums mit entsprechender Entnazifizierung wie in Deutschland und zu ewiger, unauslöschlicher Schuld führen. Der Kampf gegen die Vorbereitungen für die sechste Kulturepoche ist in vollem Gange.
Ansonsten besteht das Ziel auf dem eher äußeren Plan darin, Russland zu schwächen, so dass es kein Hindernis für die Ausbreitung des Amerikanismus in Zentralasien im Hinblick auf den bevorstehenden Zusammenstoß mit China sein kann. Der Ausgang des Krieges wird zeigen, was aus Eurasien werden soll. Wenn die Ukraine unter die Fittiche der USA kommt, könnten dort Raketen in unmittelbarer Nähe zu den russischen Gebieten stationiert werden. Wenn die USA Zentralasien dominieren, könnten sie dort auch Militärstützpunkte errichten, um Xi Jinpings Absicht, die im Projekt „Belt and Road“ zum Ausdruck kommt, zu konterkarieren. Am 24.11.1921 erklärte Steiner unmissverständlich: „Ruhe auf der Erde wird nicht sein, bevor eine gewisse Harmonisierung der großen okzidentalen und orientalen Angelegenheiten sich wird abgespielt haben… Der große Krieg wird geführt werden zwischen Asien und dem Westen trotz aller Abrüstungskonferenzen, wenn nicht eines eintritt, wenn nicht die Asiaten vom Westen herkommend etwas sehen, was Geist des Westens ist, der ihnen deshalb leuchten kann und zu dem sie Vertrauen werden haben können, weil sie dafür Verständnis haben aus ihrer eigenen, obzwar in die Dekadenz gekommenen Geistigkeit heraus“.[5]
Der eigentliche Gegensatz besteht nicht zwischen Amerika und Rußland, sondern zwischen Amerika und dem Osten, der durch die Gesetze der historischen Entwicklung bedingt ist, und hinter dem große luziferische Eingeweihte des Ostens und ahrimanisierte Eingeweihte des Westens stehen. Der Gegensatz zwischen den „Vätern der Dunkelheit“ und den „Brüdern des Schattens“ lässt sich unter diesen größeren Gegensatz einordnen.
Die luziferischen Eingeweihte betrachten die westliche Zivilisation als böse und wollen sich an ihr dafür rächen, dass sie mit Hilfe des Materialismus und die Technologien die östliche Spiritualität unterdrückt. Ihrer Ansicht nach muss die westliche Zivilisation zum Wohle der Menschheit dem Erdboden gleichgemacht werden. Mehr noch: Sie wollen nicht einmal die Weltherrschaft, sondern dass die Zivilisation auf der Erde gänzlich verschwindet, ohne dass die Menschen sich inkarnieren.
Wir wissen jedoch, dass, wenn der Höhepunkt des Lebens nach dem Tod überschritten ist, jede Seele sich nach der Inkarnation sehnt, und bei der Unmöglichkeit das zu tun scheint sie buchstäblich vor Sehnsucht nach dem Irdischen zu verbrennen. Nur einzelne Persönlichkeiten, die eine besondere Einweihung und evolutionäre Entwicklung durchlaufen haben, können aus der Kette der Inkarnationen aussteigen. Die betreffenden luziferischen Eingeweihten betrachten China als den großen Knüppel, mit dem sie den Feind militärisch gut bearbeiten können. Sie sahen vor, dass das „Reich unter dem Himmel“ nicht auf den Weg der Gorbatschowschen Perestroika, sondern in Richtung einer „rechten“ neobolschewistischen Diktatur stalinistischer Prägung gesteuert werden würde. Für die westlichen ahrimanischen Eingeweihten ist ein solcher Knüppel Russland, und so schickten sie es auch in Richtung der Diktatur des „rechten“ StalinistenPutin. Und Europa sollte sich vor ihm fürchten, sich bewaffnen und unter den Fittichen der USA verstecken. Im Juni 1924 sagte Steiner, dass der Ost-West-Konflikt über den Pazifik ausgetragen werden müsse, sonst sei Europa am Ende. [6] Ist das, was in der Ukraine geschieht, vielleicht der Beginn einer militärischen Lösung dieses Konflikts?! Die derzeit relativ guten Beziehungen zwischen Russland und China könnten leicht torpediert werden, wie es nach den Ereignissen am Ussuri-Fluss 1969 geschah. Aber wenn der Westen ein starkes Russland als Stütze gegen den Osten braucht, warum hat er es dann in den Sumpf dieses langwierigen und schwächenden Krieges gezogen? War es nicht das einheitliche Zentrum, das es Putin ermöglichte, an Stärke zu gewinnen, die Krim zurückzuerobern und die Ostukraine mit der Sehnsucht zu betrachten, die weiteren ehemaligen russischen Besitztümer zurückzuerobern? Oder hatte das bolschewistische Kind beschlossen, nicht auf seine Eltern zu hören und willkürlich den ausgearbeiteten Plan zu ändern? Wladimir Solowjow hatte die Vision, wie eine Vier-Millionen-Armee aus Chinesisch-Turkestan nach Russland, Zentralasien in Richtung des Urals und Ost- und Mitteleuropas einzieht, die die russische Bevölkerung nicht aufhalten könne. Der Schutzwall, der den Weg vom Osten nach Europa versperrt, ist sehr schwach geworden und bröckelt. So wie Deutschland in zwei Weltkriegen gezwungen war, gegen den Westen und Russland in den Krieg zu ziehen, so soll Russland gezwungen werden, gegen Europa (was jetzt geschieht, wenn auch nicht direkt) und China in den Krieg zu ziehen.
Vielleicht war der Plan, Russland im Konflikt mit der Ukraine ein wenig zu schwächen, um es dann gegen China aufzubringen. Aber es gibt immer wieder Überraschungen. Es war jedem, der die Ereignisse verfolgte, klar, dass sie nicht den wahren Stand der russischen militärischen Fähigkeiten wiedergaben. Und aufgeistigem Wege haben wir die Erkenntnis, dass der Widerstand der Ukraine für alle eine Überraschung war, einschließlich für das einheitliche Zentrum des Bösen. Dieser Widerstand scheint in der Lage zu sein, dem derzeitigen russischen Nationalbolschewismus die Zähne zu brechen. Dies hat seine spirituellen Wurzeln, auf die wir später noch eingehen werden.
Natürlich sind die Mächte des Bösen in der Lage, ihren Plan je nach den Umständen ständig zu ändern. Es wird sehr interessant sein, wie die Antwort auf die Frage lautet, ob die westlichen okkulten Zentren und die östlichen Eingeweihten von einem gemeinsamen einheitlichen Zentrum geleitet werden, da die luziferischenund ahrimanischen Wesen im Asurismus eine für die Menschen zerstörerische Übereinkunft treffen. Das würde bedeuten, dass die Ost-West-Konfrontation immer mehr eskalieren wird, je näher das Kommen Ahrimans aus dem Westen rückt, der nur materialistische Impulse ausstrahlt und die Wiederkunft Christi völlig ignoriert. Der gegenwärtige Krieg ist ein Teil dieses Gesamtbildes. Putin selbst brauchte den Krieg, um den Stalinismus wiederzubeleben. Er kümmert sich weder um das Leben der russischen Bevölkerung in der Ukraine noch um das Leben der Russen in Russland. Wie schon im letzten Vortrag dargelegt wurde, ist er die Reinkarnation des Satrapen Lenin, der zu allem bereit war, nur um an der Macht zu bleiben. Dies wird jetzt wiederholt, aber nicht vom Standpunkt des Atheismus aus, sondern von dem der Orthodoxie. Die Doktrin vom „Dritten Rom“ als der höchsten und letzten Form des Christentums, das angeblich vom Zweiten Rom (von der Byzanz) entgegengenommen worden sei und Russland daher für immer der einzige autorisierte Träger des göttlichen Willens sei, hat jahrhundertelang das Denken der russischen Machthaber und der Kirche beherrscht. Und da im 10. Jahrhundert gerade Kiew es war, das dieses Christentum angenommen habe, sei jetzt auch von dort aus der Prozess der Wiederbelebung des „wahren orthodoxen Glaubens“ gestartet.
Es wird als Ausgangspunkt das 10. Jahrhundert genommen, und die 1000 Jahre der Entwicklung Westeuropas werden als sündige, leere, abstrakte und egoistische Kultur durchgestrichen. Wenn die „Ewigkeit“ des orthodoxen Russlands durch seine historische Existenz bestätigt werden soll, muss es wieder ein mächtiger Staat werden, und das Symbol einer solchen Staatlichkeit ist natürlich Stalin. Die Annexion der Krim stand unter diesem Zeichen, und die Rehabilitierung des Stalinismus brauchte einen geeigneten Gegner. Als solcher wurde der ukrainische Faschismus erklärt. Und hier müssen wir einige Dinge vom geistigen Standpunkt aus klären und die historischen Illusionen beleuchten, unter denen sowohl das russische als auch das deutsche Volk als Völker von besonderer Bedeutung für die Zukunft der Welt leben, denn die Seelen dieser Menschen (und nicht nur die) sind gebrochen, schwer beeinträchtigt und bedürfen der Heilung. Und Heilung beginnt mit der Wahrheit.
Wir wissen aus der Anthroposophie, dass die vorherrschende Wirkung der physischen Kräfte in Nord-Süd-Richtung verläuft, was die Materie zur Mineralisierung bringt, weshalb sich die Kontinente in der lemurischenWurzelrasse hauptsächlich auf die nördliche Hemisphäre konzentrierten. Von Süden nach Norden überwiegt die Wirkung der Ätherkräfte, und in West-Ost-Richtung und umgekehrt wirkt die astrale Aura der Erde. Wie bereits erwähnt, haben wir bei der Bewegung von Lemuria nach Atlantis gegen die in der Erdenaurawirkenden Astralkräfte allmählich die aufrechte Haltung eingenommen; Bei der Bewegung von Atlantis ostwärts haben wir unter dem Einfluss der astralen Erdenaura auf unseren Astralleib das Denken, den Vorstellungsprozess gemeistert; Und in der Rückbewegung nach Westen, unter dem bereits subtileren Einfluss der Erdenaura auf unser seelisch-geistiges Wesen sowie durch die kulturelle Tätigkeit zur Entwicklung der dreigliedrigen Seele während der verschiedenen Zivilisationen, meisterten wir in der vierten Kulturepoche auch die Begriffe. Schon in der Atlantis hatte der aus dem Kosmos kommende Christus-Impuls in besonderer Weise auf bestimmte Menschen eingewirkt, die nach und nach ihre atavistischen hellseherischen Fähigkeiten verlieren und sich auf den Übergang zum irdischen Erleben und Denken vorbereiten mussten, um das Ich zu erlangen und den Christus-Impuls in sich später, wenn er seine irdische Geburt in der Zeitenwende bereits durchlaufen haben würde, aufzunehmen.
Diese Menschen sind die so genannte „arische Rasse“, und nur in diesem Sinne ist sie Steiner zufolge zuverstehen. Die Arier verließen die Atlantis auf dem Weg der nördlichen Strömung, die durch das entstehende Europa, durch die südlichen Gebiete des heutigen Russlands und Sibirien verlief und den Baikalsee erreichte. Auf dem Weg dorthin blieben viele Menschen zurück und kamen mit der einheimischen Bevölkerung in Kontakt. Die südliche Strömung verlief durch Nordafrika in Richtung der heutigen Wüste Gobi, die damals ein guter Ort zum Leben war. Dort versammelte sich die Vorhut beider Strömungen in dem von Manu geschaffenen Mysterienzentrum, von dem aus sich die Eingeweihten aufmachten, um Gründer und Führer der nachlanthanischen Kulturepochen zu werden.
Bis zum Beginn der vierten Kulturepoche verlor dieses Zentrum allmählich an Bedeutung, so dass bis in unsere Zeit hinein nur die Erinnerung an das mythische Schambala bewahrt wurde. Steiner zufolge waren die späteren slawischen und germanischen Stämme ein Teil des Nordstroms, der sich in den weiten sibirischen Gebieten ansiedelte. Jahrtausendelang blieben sie in einem latenten Zustand und blieben vom kulturellen und historischen Prozess unberührt, der sich von der urindidchen Kulturepoche bis zum 3. bis 2. Jahrhundert v. Chr. erstreckte, als sie aufgrund veränderter natürlicher Bedingungen in Sibirien begannen, in der so genannten „Großen Völkerwanderung“ nach Europa einzuwandern. Hier vermischten sie sich mit der „sehr spirituellen“ keltischen Urbevölkerung, die aus der Atlantis auf dem südlichen Weg kam, jedoch nicht mit Manu in östliche Richtung weiterzog. Und in den Norden waren vor den Slawen die Finnen gekommen. Von der Atlantis aus zogen sie (die Finnen) auf der südlichen Route nach Osten, dann nach Norden und zurück nach Westen, entlang der nördlichen Teile des heutigen Russlands, um sich oberhalb der Slawengebieteniederzulassen.
Die Stämme, die im Zuge der besagten „großen Völkerwanderung“ nach Westen kamen, besiedelten eine Zeit lang den Süden Russlands und zogen dann weiter. Sie sind als Ostgoten bekannt. Die Westgoten hätten sich auf dem Gebiet des heutigen Rumäniens und Ungarns niederlassen, die Sachsen auf dem Gebiet zwischen Rhein und Elbe usw. Aus dem Süden Europas drangen, die Kelten verdrängend, die romanischen Völker ein, Nachkommen eines anderen Stroms aus der Atlantis. Nach einiger Zeit bildete sich in Mitteleuropa eineMischung verschiedener altgermanischer Stämme und es begann eine Ausstrahlung von Siedlern zur Peripherie in Richtung Westen, Nordwesten, Norden und Süden. Laut Steiner (GA 174) war der Strahl von Mitteleuropa nach Süden „kultisch-hierarchisch“, nach Westen „politisch-diplomatisch“ und nach Nordwesten „kommerziell“.
Bevor wir uns mit der Entstehung des russischen Volkes befassen, wollen wir uns Klarheit über die Entstehung des deutschen Volkes verschaffen. Die Bezeichnung „Arier“ wurde im 19. Jahrhundert geprägt und ist daher in keiner historischen Quelle zu finden. Die deutsche und österreichische Geschichtsschreibung schuf die unsinnige Theorie von der „großen Völkerwanderung“, nach der die skandinavischen „germanischen Goten“, die von der Insel Scandza gekommen sein und sich an der nördlichen Schwarzmeerküste niedergelassen haben dollen; Unter dem Einfluss von Hunnenstämmen, die aus dem Fernen Osten gekommen sein sollen, zogen sie im 4. Jahrhundert n.Chr. westwärts und südwestwärts und besiedelten die Balkanhalbinsel (die vorher völlig unbewohnt sein soll!) und Mitteleuropa (ebenfalls völlig unbewohnt!). Anschließend hätten sie das Römische Reich erobert und seien auf diese Weise zu dessen „rechtmäßigen Erben“ geworden, weshalb sich die germanischen Kaiser den Titel „Kaiser des Heiligen Römischen Reiches“ zulegten. Danach verschwanden die besagten Goten spurlos. Von Mitte des 19. Jahrhunderts an wurden diese Manipulationen in der Wissenschaft gleichzeitig mit der Theorie von der „indogermanischen Rasse“ und den „indogermanischen Sprachen“ vorangetrieben. Nach der Ermordung Kasper Hausers durch die Geheimlogen wurde das deutsche Volk in einen verhängnisvollen Imperialismus geführt, der in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts gerade mit der Rassentheorie der „arischen Germanen“ seinen Höhepunkt erreichte.
Die Konstruktion der gesamten deutschen politischen und kulturellen Geschichte des Mittelalters im 19. Jahrhundert, einschließlich der so genannten “ großen Völkerwanderung“, beruht auf dem (wohl absichtlichen) Missverständnis, das der Austausch eines Namens, nämlich „Geten“ durch „Goten“ verursachte. Die Schlüsselfrage ist die ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung in Südosteuropa – woher sie stammt und welche Sprachen sie spricht. Die Balkanhalbinsel und die Gebiete bis zum Zentrum Kleinasiens waren die Wiege der Weltzivilisation und auch der Beginn von Sprache und Schrift im Kreis der modernen europäischen Kultur. Hier haben seit dem tiefsten Altertum die zahlreichen so genannten „thrakischen“ Stämme gelebt, und sie sind das unbestreitbare – allerdings nicht für manche Historiker – ethnisch prägende Element der heutigenBulgaren – „das älteste Volk der Erde“, wie der Bodhisattva Beinsa Douno wiederholt betonte.
Die Stämme der Mösier und Geten bewohnten das Gebiet Nordbulgariens sowie das heutige Rumänien und die Ukraine. Nach dem Sieg des römischen Kaisers Caracalla über die Parther im Jahr 216 geschah die halboffizielle Umbenennung der Geten in Goten. Der Begriff „visi“ bzw. „vesi“ leitet sich von „Mösier“ ab, und nach dem Sieg Kaiser Trajans über die Geten, durch den das Gebiet jenseits der Donau dem Römischen Reich einverleibt wurde, schreiben die Zeitzeugen der Ereignisse, dass dieser Sieg über die „Visi-Goten“, d. h. über die im Nordosten des Reiches ansässige Bevölkerung, errungen worden sei. Und die sogenannten „Ostgoten“ bewohnten die Gebiete westlich von ihnen. Die beiden Namen wurden von germanischen Autoren als „Westgoten“ und „Ostgoten“ „übersetzt“, obwohl die „Ostgoten“ im Westen und die „Westgoten“ im Osten lebten. Und mit „Goten“ meinen sie Deutsche, obwohl es sich um die Geten handelt, deren Bezeichnung im Mittelalter teilweise durch Mösier ersetzt wurde. Alle Zeitgenossen jener Ereignisse betonen stets ausdrücklich, dass mit dem Begriff „Goten“ die Geten gemeint sind – das hiesige Volk, das seit Jahrtausenden in Südosteuropa lebte. Es gibt keine archäologischen, ethnographischen oder lexikologischen Belege für die Anwesenheit germanischer „Goten“ auf der Balkanhalbinsel und den angrenzenden Gebieten entlang der Schwarzmeerküste in der ersten Hälfte des ersten Jahrtausends. Ein bulgarischer Wissenschaftler hatte sich die Mühe gemacht, die Herkunft zahlreicher so genannter „altgermanisch-gotischer“ Namen zu erforschen, und dabei festgestellt, dass sie in einer germanischen Sprache keine Bedeutung haben, sondern nur im Altbulgarischen.
Außerdem: mindestens vom 4. bis zur Mitte des 6. Jahrhunderts n.Chr. kann der Begriff „Goten“, bei dem die Autoren eindeutig schreiben, dass es sich um Geten handelt, weder als Stammesname noch als Ethnonym aufgefasst werden, sondern er bezieht sich auf einen Zusammenschluss zahlreicher Völker verschiedener ethnischer Gruppen, die fast das gesamte Gebiet Mittel- und Südosteuropas bewohnten – nahezu das gesamte Spektrum der Völkerschaften in den zentralen, nördlichen und östlichen Regionen Europas bis zum Kaukasus und dem Ural im Osten und der Nord- und Ostsee im Norden. Dieser antirömischen Koalition sollte es im Laufe des 6. und 7. Jahrhunderts gelingen, die Macht des römischem Imperiums endgültig zu brechen und ein neues Zeitalter einzuleiten, das die Antike ablöste und für das die europäischen Historiker keinen passenderen Namen als „Mittelalter“ finden konnten. Die westlichen Historiker betrachten die Züge der „wilden Barbaren“ im Zeitalter der „großen Völkerwanderung“ als das Werk einer Ansammlung kulturloser Stämme, die sich auf der untersten Stufe der Entwicklung befanden und sind nicht bereit, in diesen Zügen irgendeine Organisation oder ein System zu sehen, sondern nur spontane, sporadische Raubzüge, die die schwindende militärische Macht Roms ausnutzten. Der Zeitgenosse Priskos von Panion [7] hielt sich jedoch mehrere Monate in Attilas Lager auf und stellte fest, dass dieser ein weißer Mann war, der fließend Latein und Griechisch sprach und niemals zivile, sondern nur militärische Einrichtungen angriff. Wenn wir den helläugigen und rothaarigen „Barbaren“ Attila mit dem vom Westen bis vor wenigen Jahren gelobten Putin vergleichen, der heute systematisch ein ganzes Land zerstört, können wir uns fragen, wer der Barbar ist.
Sogar Historiker mit Titeln haben begonnen, die Wahrheit zu durchschauen, die vor mehr als hundert Jahren Gantscho Zenow (Tzenoff) auf der Grundlage unzähliger Dokumente aus den Archiven des Vatikans herausgefunden hat, nämlich dass die Hunnen eine einheimische weiße europäische Bevölkerung waren und als Anführer in der oben erwähnten großen antirömischen Koalition fungierten. Es besteht kein Zweifel, dass die Hunnen zu den Bulgaren gehörten. Es ist kein Zufall, dass die „große Völkerwanderung“, die im Jahr 165-166 mit dem Marsch der so genannten „Markomannen“ begann, das Jahr null der bulgarischen Fürstenliste des Hauses Dulo darstellt, das515 Jahre lang nördlich der Donau herrschte und zu dem auch Attila gehörte. Die Liste endet mit dem Jahr 680, als sich nach Ansicht der Historiker der bulgarische Staat südlich der Donau konsolidierte, obwohl historische Quellen von einem bulgarischen Staat zwei Jahrhunderte früher südlich der Donau sprechen. Eben um Konstantinopel vor den Angriffen dieses Staates zu schützen wurde im 5. Jahrhundert die Anastasiusmauer gebaut, die das Marmarameer mit dem Schwarzen Meer verband. Der Zusammenbruch des „gotischen“ Staates des Thrakers Theoderich in Ravenna im Jahr 526 und die Gründung des Frankenstaatesim 6. Jahrhundert sind nur Etappen dieser Epoche.
Auch die so genannte „Christianisierung der gotischen Germanen“ im 4. Jahrhundert durch den „Bischof Wulfila“ ist eine große Fälschung. Es gibt keinen Wulfila, d.h. „Wölfchen“, sondern den geweihten Bischof Urfil bzw. Urfilas, einen thrakischen Bulgaren, der vom thrakischen Kaiser des Oströmischen Reiches Konstantin dem Großen eingeladen wurde, in das heutige Nordbulgarien zurückzukehren und dabei mindestens 50.000 seiner Landsleute anführte. Das bulgarische Epos „Veda Slovena“ erzählt von einem König Orfen, der aus den Ländern jenseits der Donau kam. Ob es sich um dieselbe Person handelt, können wir nicht mit Sicherheit sagen, aber es ist sicher, dass Urfil die gesamte Bibel in die Sprache seiner Landsleute übersetzt hat, ohne die Bücher der Könige des Alten Testaments, weil dort „viele Schlachten geschildert werden“, die die kriegerischen Bulgaren negativ hätten beeinflussen können. Es gibt Hinweise darauf, dass nicht die im 3. Jahrhundert in Alexandria angefertigte Septuaginta als Grundlage verwendet wurde, sondern das hebräische Original. Im 9. Jahrhundert überarbeiteten die Brüder Kyrill und Methodius die Urfil-Bibel einfach imaktualisierten glagolitischen Alphabet. Die fehlenden Kapitel wurden wahrscheinlich später von ihren Anhängern in der Schule von Preslav hinzugefügt. Die glagolitische und kyrillische (bulgarische) Schrift folgt einer alten Schrifttradition aus der Zeit dreitausend Jahre vor Christus. Beide Bibelübersetzungen waren für die Bulgaren bestimmt, nicht für die „Slawen“, die als Volksbildung in unseren Gebieten weder im 4. noch im 9. Jahrhundert existierten. Wir werden gleich über sie sprechen.
Die Bulgaren waren die ersten Christen auf dem europäischen Kontinent und erhielten die frohe Botschaft über den Erlöser direkt von den Aposteln Paulus und Andreas. Der Brief des Paulus an die „Philipper“ richtete sich nicht an die Hellenen der kleinen Stadt Philippi in der Nähe der heutigen Stadt Kavala in Griechenland, sondern an die Bewohner von Philippopolis, der heutigen Stadt Plovdiv. Vor der Offizialisierung des Christentums im 4. Jahrhundert hatten die Bulgaren für die Bedürfnisse ihres Gottesdienstes in den ersten drei Jahrhunderten notwendigerweise eine Übersetzung zumindest des Neuen Testaments, geschrieben mit demdamaligen glagolitischen Alphabet. Es ist kein Zufall, dass der Thraker Äthicus Ister im 4. Jahrhundert sein philosophisches Werk in genau der gleichen Schrift verfasste. Als es auf den ersten christlichen Konzilien zu einer heftigen Debatte zwischen den Ansichten von Arius und Athanasius kam, wobei ersterer die Auffassung vertrat, dass die von Athanasius vertretene Wesensgleichheit der Hypostasen der Heiligen Trinität eine Irrlehre sei, verteidigten die Bulgaren ihr direkt vom Apostel Paulus abgeleitetes Glaubensbekenntnis von einer „wesensähnlichen“ Trinität. Diese Sichtweise ist kein Mittelwert zwischen den beiden anderen, sondern etwas, das sie in eine Synthese bringt. Wir haben bereits darauf hingewiesen, dass im Pralaya die drei Hypostasen im Ich des einen Gottes wesensgleich sind, und im Manvantara manifestiert sich die Heilige Trinität als der höchste dreieinige Geist auf unterschiedliche Weise durch die Iche der hierarchischen Wesen. Eine solche Sichtweise, die heute noch wenige Menschen besitzen, konnte nur der Apostel Paulus haben, und er gab sie an die Bulgaren seiner Zeit weiter. Daraufhin entstand in unserem Land die stabilste christliche Organisation, die damals bekannt war, mit einer Gemeindedichte, wie sie im übrigen Europa erst im zweiten christlichen Jahrtausend erreicht werden konnte. Die Bulgaren wurden von Rom und Byzanz seit jeher als „Ketzer“ betrachtet, und beide Reiche suchten nach einer Möglichkeit, sie unter ihre Fittiche zu nehmen. Dieses „Gerangel“ war im 9. Jahrhundert besonders ausgeprägt, als Boris I. die Wahl zwischen dem orthodoxen Konstantinopel, vertreten durch den Patriarchen Photios, und dem katholischen Rom unter Papst Nikolaus I. treffen musste, um das bulgarische Christentum zu „offizialisieren“.
Damals fand auch die Legitimierung der neuen Bibelübersetzung durch die Fürsprache Kyrills bei Papst Adrian II. statt. Boris I. nahm den orthodoxen Glauben an, was von den Historikern als die „Christianisierung“ der Bulgaren dargestellt wird, die mehrheitlich seit dem 1. Jahrhundert Christen waren. Die christliche Taufe empfingen jene Menschen aus den sich ausdehnenden Gebieten des bulgarischen Staates, die noch heidnisch waren und ihre eigenen Dialekte sprachen.[8] Ihnen galt die von Kyrill und Methodius angefertigte Übersetzung in die so genannte „kirchenslawische“ Sprache. Unser Christentum behielt jedoch seine Eigenständigkeit und seinen Sophiencharakter und blieb „häretisch“. Es ist kein Zufall, dass von hier aus der Bogomilismus seinen Ausgang nahm und mit seinen Kreationen – den Katharern, Albigoräern, Patarenernusw. das katholische Europa „in Brand setzte“. In seinem Konziliarismus wie im frühen Christentum wurden die Prinzipien des Senioritätsprinzips mit der Demokratie kombiniert, während in Byzanz (ein Reich mit diesem Namen hat nie existiert) und Rom die kirchliche Organisation in Richtung Zentralisierung ging.
Bei den Deutschen ist keine Erinnerung an eine frühe Christianisierung erhalten. Aus dem 6. Jahrhundert ist kein einziges Wort ihrer Sprache überliefert, und auch von einer eigenen Schrift ist erst seit dem 17. Jahrhundert die Rede, als die Habsburger beschlossen, nach historischen Beweisen für die früheChristianisietung ihres Volkes zu suchen. Da sie keine fanden, schufen sie ihren eigenen so genannten „Silbernen Kodex“, eine offensichtliche Fälschung, die sie mit Urfil und seiner „gotischen Bibel“ in Verbindung bringen sollte. Der Kodex ist in einem späteren germanischen Dialekt verfasst und basiert auf langobardischen Manuskripten in griechischen und lateinischen Buchstaben. Es gibt keinen solchen Dialekt aus der Zeit vor dem 8. Jahrhundert, und es ist nicht bekannt, ob es einen gab. Die besagte Fälschung wurde wahrscheinlich nach 1655 angefertigt, als erstmals Silbernitrat für technische Zwecke verwendet wurde, mit dem die Fälschung angefertigt wurde, die nicht einmal die gesamte Bibel, sondern nur einen Teil des Neuen Testaments umfasst.
Aus den oben genannten Fakten können wir schließen, dass von einer frühen Christianisierung der germanischen Stämme durch Urfil keine Rede sein kann. Leider wurde Rudolf Steiner selbst in dieser Hinsichtirregeführt. Es ist auch umstritten, woher diese Stämme stammen. Steiner zufolge kamen sie aus Sibirien, Historikern zufolge von der mythischen Insel Scandza und m.M.n. vielleicht aus Atlantis. Sie blieben aber im Gebiet zwischen Rhein und Elbe. Im Laufe der Geschichte dehnten sie ihr Gebiet allmählich nach Westen und Süden auf Kosten der Kelten und der romanischen Stämme und nach Osten auf Kosten der Slawen, der lettisch-litauischen und finnischen Stämme aus. Dieser Prozess dauerte sehr lange, aber sie erreichten nie die Krim und den Balkan. Sie waren ein sesshaftes Volk, aber ohne eigene kulturelle Errungenschaften. Die so genannte Wielbark-Kultur an der unteren Weichsel ist vollständig thrakisch, eine Folge der frühen Migration aus Südosteuropa. Die Tschernachow-Kultur und die Santana de Mures-Kultur, die sich auf dem Gebiet des heutigen Rumäniens und der Ukraine befinden, sind ebenfalls vollständig thrakisch und von einer solchen Siedlungsdichte, dass sich sofort die Frage stellt: Wenn die germanischen Stämme aus Sibirien gekommen sein sollen, wie haben sie es dann geschafft, während der „großen Völkerwanderung“ durch die Gebiete der gefürchteten thrakischen Kämpfer durchzukommen? Leider ist auch hier die Auffassung Rudolf Steiners umstritten.
Fraglich ist auch, ob die Kelten als Träger einer „hohen materiellen und geistigen Kultur“ nach Mitteleuropa und bis nach Kleinasien kamen, wenn man bedenkt, dass ihre druidischen Druidenpriester das Kultleben von dem thrakischen Eingeweihten Zalmoxis im 5. Jahrhundert v.Chr. bekamen. Da im ältesten irischen Buch von einem Eingeweihten die Rede ist, der aus Skythien zu ihnen kam, können wir mit Sicherheit von thrakischen Wanderungen nach Westen und nicht von keltischen Wanderungen nach Osten ausgehen. Priskos selbst nennt die Hunnen des Attila auch „Skythen“. Damit ist der Kreis geschlossen, und daraus folgt, dass die Deutschen keinen Anspruch auf die Bezeichnung „Heiliges Römisches Reich deutscher Nation“ haben.
Und was die „Heilige Rus“ betrifft, die die Nachfolgerin der Byzanz und zum dritten und letzten Rom geworden sei, weil sie das Christentum aus Konstantinopel übernommen und unter den anderen Slawen verbreitet hätte, wodurch sie das Recht erlangte, ihr Vormund zu sein und sogar Anspruch auf Konstantinopel zu erheben – hier sind die Illusionen nicht geringer als die von den „germanischen“ Goten und dem „Silbernen Kodex“. Schauen wir uns zunächst an, wie die alte Aura des russischen Volkes aussieht, die sRudolf Steiner in seinem Vortrag vom 09.11.1914 darstelt.[9]
Die Anthroposophie sagt uns, dass der Mensch von den Hierarchien seine drei Leiber und die einheitlicheundifferenzierte Seele erhalten hat. In der Kette der Kulturepochen, angefangen vom alten Indien bis hin zu Europa hat der Mensch im Prozess der Kulturarbeit allmählich die dreigliedrige Seele ausbildend, eine gewisse Einheit seines ätherisch-astralen Wesens in sich ausdifferenziert. Eine Folge der Ausweitung dieser Arbeit auf den physischen Leib ist der Erwerb des in Begriffen denkenden Bewusstseins, d.h. des niederen Ich.
So sah die vorchristliche Ausbildung der menschlichen Individualität aus, und Aristoteles begann im 4. Jahrhundert v. Chr. von einer dreigliedrigen Seele zu sprechen, die allerdings noch einer Erweckung durch das Mysterium von Golgatha bedurfte, damit in ihr in gewissem Sinne eine bereits ganz irdisch ausgearbeitete Dreigliedrigkeit verwirklicht werden konnte. Menschen, die wie Aristoteles in der Lage waren, die Existenz einer dreifachen Seele zu erkennen, gab es zu dieser Zeit nicht viele, aber es waren welche da. Die Hellenen kamen aus Ägypten und waren eher dunkelhäutig und kraushaarig. Sie kamen ab dem 7. Jahrhundert v. Chr. auf die Balkanhalbinsel, verdrängten allmählich die einheimische thrakische Bevölkerung und begannen, sich bis zu einem gewissen Grad mit ihr zu vermischen. Die atavistische Hellsichtigkeit für den „ Gegensatz der guten und der bösen kosmisch-geistigen Mächte“ blieb bei den Thrakern bis ins 4. Jahrhundert n.Chr. Steiner zufolge wurden alle Menschen, die in der Zeit nach dem Mysterium von Golgatha über diese Fähigkeit verfügten mit dem gemeinsamen Namen „Bulgaren“ genannt, der sich „in denjenigen Gegenden ausbreitete, für die sich der Name „Bulgarien“ dann herausbildete“. [10] Wir haben bereits darauf hingewiesen, dass wir von einem Staat Bulgarien auf der Balkanhalbinsel bereits im 5. Jahrhundert sprechen können, und die Historiker kennen die Karte von Hieronymus dem Seligen aus dem 4. Jahrhundert, auf der der Name „Bulgarien“ für die Gebiete nördlich des Balkans bis zur Donau eingetragen ist. Derselbe Hieronymus der Selige, der die Bibel für die Bedürfnisse des offiziellen Christentums ins Lateinische übersetzt hat, war mit Urfil und den Bulgaren äußerst freundschaftlich verbunden. Und noch eine Tatsache: Bulgarien ist das älteste Land in Europa, das seinen Namen seit seiner Gründung (wann auch immer das war) nicht geändert hat. Unter den alten Bulgaren der Zeitenwende gab es zwangsläufig Menschen mit aristotelischer Geisteshaltung, so dass sie das fortgeschrittenste Ich-Christentum des Apostels Paulus aufnehmen und es begreifen konnten. Die Bulgaren sind für die Ich-Entwicklung der Menschheit verantwortlich, und das bedeutet, dass es in jenen Zeiten eine gewisse Vorbereitung durch die Entwicklung der Verstandesseele gegeben hat. Äthicus Isterbestätigt dies.
Wenn wir Steiners Behauptung, dass die slawischen Stämme aus Sibirien kamen, als wahr annehmen, sohaben sie nichts mit den so genannten „Slawinen“ oder „Slowenen“ („Volk des Wortes“) gemein, deren Vorfahren die thrakischen Geten waren. Die Slawinen-Slowenen sind gleicher Abstammung wie die Gepiden, Veneter, Sklawinen, Anten, Akatziren, Bulgaren, Hunnen und Skythen.
Wir haben bereits darauf hingewiesen, dass in den ersten acht Jahrhunderten der christlichen Zeitrechnung in den Gebieten der nördlichen Schwarzmeerküste und bis in die heutigen ukrainischen Gebiete die thrakisch-bulgarische Tschernjachow-Kultur existierte. Beim Zusammentreffen mit den „slawischen“ (Mordwinen u. a.) Stämmen aus Sibirien wurde dort das alte Großbulgarien von der Donau bis zur Wolga gegründet. Im 7. Jahrhundert hatte es sich bereits in ein westliches (donauländisches), ein östliches Bulgarien und einsüdliches (Chasarenreich) gespalten. Nach und nach begann die Ausbildung des östlichen Slawentums mit der Kiewer Rus als Zentrum. Kiew wurde vom Bruder des bulgarischen Fürsten Kubrat – Schambat, genannt Kiy (Abtrünniger), gegründet. Diese slawischen Stämme hatten keinen Anteil an der kulturellen Entwicklung, die dem südlichen Weg vom alten Indien bis nach Griechenland und Rom folgte, und erlebten daher nur die einheitliche Seele in sich. Mit ihr kamen sie mit der dreigliedrigen Seele der griechisch-römischen Welt in Berührung und es begann der Aufbau der europäischen Kulturepoche. Nach Steiner ist die Einheitsseele so etwas wie ein „in sich selbst Brüten“. Die Einflüsse auf diese Seele kamen aus verschiedenen Richtungen. Einer kam aus dem Einweihungszentrum von Skythianos, das das Innere der Einheitsseele darauf vorbereitete, vom Licht des Mysteriums von Golgatha durchdrungen zu werden. Der zweite Einfluss kam nicht aus dem orthodoxen Konstantinopel, sondern aus dem „häretischen“ bulgarischen Sophienchristentum des 10. Jahrhunderts, wofür es reichlich Belege gibt. Auch hier befindet sich Steiner im Irrtum, weil er sich auf eine verfälschte äußere Wissenschaft verlassen hat.
Das Leben in der ätherisierten Aura der Einheitsseele ist weitgehend nicht-individuell, aber sobald sie vom Christus-Impuls durchdrungen ist, hat sie keinen Zweifel daran, dass Christus Gott ist. Für ein solches Erwachen muss der Schwerpunkt auf der Religiosität und nicht auf der kulturellen und zivilisatorischen Entwicklung liegen. Das Religiöse wirkt wie eine Inspiration, die den instinktiven Anfang der dreifachen Seele auslöscht, und in ihr beginnt eine Bewegung zur individuellen Entwicklung.
Der Prozess wird auch von den nordischen Finnen beeinflusst. Im Grunde fühlte dieses Volk nicht die Einheits-, sondern die Dreifachseele, und das war laut Steiner so etwas wie ein Urphänomen im Aufbau der individuellen dreifachen Seele in Europa. Die Erfahrung hatte kosmischen Charakter und die Finnen drückten dies in ihrem Kalevala-Epos aus, das der Finne Elias Lönnrot im 19. Jahrhundert auf der Grundlage der dortigen Folklore zusammenstellte (auch die Bulgaren haben ihr ebenso beeindruckendes Epos „Veda Slovena“, das ebenfalls 19. Jahrhundert zusammengestellt wurde und in weit in der Vergangenheit liegende vorchristliche Zeiten führt).
Die Hellseher, die das Kalevala-Epos schufen, erlebten die Empfindungsseele als vom Kosmos inspiriert, die Verstandesseele – als den Schmied der menschlichen Seele und die Bewusstseinsseele als auf der physischen Ebene erlangt. Diese Erfahrung kam bei den Slawen mit der Aura der Einheitsseele in Berührung und es begann eine für die Menschen unbewusste Interaktion zwischen ihnen. Aber damit dieser Austausch beginnt, ist so etwas wie ein „Seelenstamm“ notwendig, und bei den Ostslawen entstand er dank der kommenden Waräger. Dieses Wort bezeichnet keine ethnische Gruppe, sondern „Invasoren“, und es handelt sich nicht um „Normannen“, sondern um thrakische Kimmerier, die Jahrhunderte zuvor von der nördlichen Schwarzmeerküste in Richtung der dänischen Halbinsel, die „kimmerische“ (kimbrische) genannt wurde, eingewandert sind. Tatsache ist, dass es nirgendwo sonst in Europa eine solche Dichte an Grabhügeln gibt wie auf der dänischen und der Balkanhalbinsel. Aus einer Offenbarung wissen wir, dass die kimmerischen Bulgaren von Norden nach Süden entlang des Seelenstamms wanderten und die südlichen Bulgaren in die entgegengesetzte Richtung Feldzüge durchführten. Als beide zusammenkamen, gelangten sie bis in die Nähe von Konstantinopel. Ob Rjurik selbst aus dem Norden kam oder ob er Latschin – der Bruder des Königs Dschilki von Wolga-Bulgarien, der Mitte des 9. Jahrhunderts über das ukrainische Bulgarien herrschte, wissen wir noch nicht genau. Manche schreiben, dass Wladimir Monomach im 12. Jahrhundert den Dreizack aus dem Wappen der Kiewer Rus entfernte und die Annalen korrigierte, do dass Latschin zu Rjurik und sein Sohn Ugor zu Igor wurde.
Wenn wir von Rjurik sprechen, geht es auf jeden Fall um eine bulgarische Dynastie, und die Bewegung nach oben zu den Finnen und nach unten zur Balkanhalbinsel bildet den besagten „Seelenstamm“. Die Waräger wussten nichts von der Dreiteilung. Steiner zufolge strebten sie nach der Einheit des Ich, und genau das ist die Aufgabe, die die Bulgaren der Menschheit gegenüber haben. Diese Einstellung der Bulgaren löschte das Bewusstsein der Finnen von der dreigliedrigen Seele aus, und sie erlebten dies übersinnlich mit dem Wort „Ruotsi“, „Rutsi“. Sie begannen damit die Waräger zu nennen, und von ihnen ging die Bezeichnung auf die Slawen über. So entstand laut Steiner der Name Russen. Nach einer anderen Auffassung leitet sich der Name vom Namen Urus Aigar ab, dem bulgarischen König des ukrainischen Bulgariens vom Beginn des 9. Jahrhunderts. Nehmen wir Steiners Version an, die einen viel spirituelleren Charakter hat, und folgen wir seiner Spur im Vortrag vom 09.11.1914.
Es entstand eine komplexe aurische Konfiguration mit zwei Ovalen, die sich teilweise überlagern, und einem Seelenstamm, der sie verbindet. In dieser Aura wirkt das Archetypische der Finnen auf das Archetypische der Slawen, und die Waräger bringen die verbindende Wirkung des Ich des Christentums in Donaubulgarien hinein. Entlang dieses Stammes kam auf der ätherischen Ebene das Christentum nach Rus, und die Russen nahmen es halb hellsichtig wie in einer Inspiration auf, ebenso wie jene Bulgaren auf der Balkanhalbinsel, die ihr Hellsehen am längsten auf atavistische Weise bewahrt hatten.
Bei solchen Menschen spricht das Christentum nicht so sehr den Intellekt an (ohne ihn natürlich zu ignorieren), sondern eher das Erleben. Der Archetypus der Einheitsseele der Slawen ist nicht dazu bestimmt, den irdischen Intellekt aktiv zu entwickeln und darauf allein die Kultur aufzubauen. Daher wird die Einheit des Ich in ihrer Einheitsseele von außerhalb des Seelenstamms durch die irdische Interaktion zwischen den Stämmen und später zwischen den Völkern eingebracht, wobei die Rolle der übersinnlichen Wesen (des Erzengels) sekundär ist und durch das, was unten vor sich geht, bedingt wird. Das geschieht, damit die Ostslawen an der Entwicklung der europäischen Kulturepoche teilhaben, aber so, als ob sie sich über die Intellektualität erheben würden, während die westlichen Völker verdammt sind, durch die intellektuelle Wüste zu gehen.
Die dynastische Verbindung der Russen mit den Erben Rjuriks wurde durch die Ermordung des Thronfolgers Demetrius gekappt, und von da an ging ihre Entwicklung in die falsche Richtung. Es ist wichtig zu wissen, dass der Begriff „Slawen“ erst im 12. Jahrhundert verwendet wurde, und der Begriff „Russland“ ist erst 300Jahre alt und stammt aus der Zeit Peters I. Davor gab es die (Kiewer) Rus und Moskowien.
Der Unterschied in der Bildung der Auren bei Russen und Deutschen ist offensichtlich. Das Streben nach Einheit im Ich gibt es auch bei den Deutschen. Lange Zeit wurden sie von ihrem Erzengel mit einem Impuls zur Entwicklung des Ich vorbereitet, aber nicht dessen, der identisch ist mit der Verstandesseele wie im alten Griechenland, nicht des universellen menschlichen Ich (als Form) von Jahwe, sondern des Ich als bewegliches Zentrum des Selbstbewusstseins, um die Aktivität der dreigliedrigen Seele zu synthetisieren und zu kontrollieren. Dieses Ich bildet eine Brücke zwischen dem Ich, das im kulturgeschichtlichen Prozess (auf der Waagerechte) ausgearbeitet wurde, und dem Christus-Ich, das auf der Senkrechte hinabgestiegen ist.
Die Deutschen übernahmen von Rom das theologisierte, vom Rationalismus durchdrungene Christentum mit ihrer Verstandesseele, und mit der Zeit entstand in Mitteleuropa eine gigantische Schule des Denkens, der Logik und der starken Individualisierung, die auf der archetypischen Einheit des Ich beruhte und sich zum Goetheanismus weiterentwickelte, der zu gegebener Zeit von mittelalterlichen Mystikern wie Tauler, Meister Eckhart, von den alchemistischen Philosophen Agrippa, Jacob Böhme und von den großen idealistischen Philosophen Hegel, Fichte, Schelling vorbereitet wurde, um den Übergang vom reinen Denken zum Manas zu ermöglichen, den Rudolf Steiner vollzogenen hat.
Der Russe denkt auch in Begriffen, aber er denkt die Gedanken nicht durch. Der Mangel an Tiefe bedeutet, dass er die Gedanken vom Gruppenmanas aufnimmt. Wie Steiner sagt, spricht der Himmel zu ihm mit geheimnisvollen Runen, die aus der Erde geformt werden, und die Seele erfährt die Weisheit des Geistselbst. Der Russe ist in der Lage, viel Weisheit auf einmal aufzunehmen, genial zu sein, aber dies ist keine individuelle Verinnerlichung, sondern eine halbhellseherische Aufnahme von Weisheit. Im Russen wirken sich solche Inspirationen in einer bestimmten Weise auf den dreigliedrigen Leib aus, vor allem auf den Ätherleib, und bereiten ihn auf die sechste Kulturepoche vor. Aber in der fünften Kulturepoche bedarf es einer perfektenAusarbeitung des logischen Denkens der dreifachen Seele und einer Individualisierung zuerst im niederen und dann im wahren Ich. Deshalb ist die Anthroposophie für die Russen lebenswichtig.
Rein historisch gesehen geht der Assimilationsprozess zwischen dem Archetypus der finnischen dreigliedrigen Seele und der Einheitsseele folgendermaßen vor sich: Die Südrussen ziehen nordwärts, ihre ätherisierte Aura wird von dort aus mit der astralisierten Aura der dreigliedrigen Seele durchdrungen, und diese Einheit wird als Ganzes zur Aura des russischen Volkes. Sie wird anthropomorph als die Aura des einzelnen Menschengebildet, in dem sich die verschiedenen Dreiheiten ausbilden. In dieser dreiteiligen Aura ist der südliche Teil enger mit seinem ätherischen Teil verbunden, mit der Basis des Gliedmaßensystems, mit dem tiefen, noch schlummernden Willen, der im Denken erwachen muss. Dort ist auch die Erde ungewöhnlich lebendig, es istätherisiete Schwarzerde. Daher kommt auch der stabilere Charakter der so genannten Kleinrussen, die eigentlich die Ukrainer sind. Kein Wunder also, dass sie heute den Großrussen, gegen die sie wegen ihrer „Eitelkeit und Unseriosität“ Abneigung empfinden, so viel Widerstand entgegenbringen. Es handelt sich um den mittleren Teil der einheitlichen Aura, wo sich „Moskowien“ befindet. Dort sind die ätherischen Kräfte geschwächt und die astralen gewachsen, die Gefühle sind beweglicher, differenzierter, und wegen der größeren Individualisierung neigen die Großrussen zum Politisieren, zum Kommandieren. Im Norden hingegen befindet sich der Kopf Russlands, aber nicht der abgetötete und intellektualisierte, sondern der geistige auf die Zukunft ausgerichtete Sophienkopf. Russland ist ein Organismus, der einen physischen, ätherischen und astralen Leib besitzt, und dieser wird vom Geistselbst in Einheit gehalten, das aus geistigen Höhen im Seelenstamm, in der Dreigliedrigkeit der russischen Seele, leuchtet, die über dem niederen Ich in seinem europäischen Teil schwebt. In der gesamten Aura inkarniert sich der Erzengel und bereitet sein Volk nach dem Vorbild Jahwes vor. Er beginnt seine Wirkung mit der dreifachen Leiblichkeit und weitet sie dann auf die Ausarbeitung des Archetypus der dreifachen Seele aus, womit er in der Leiblichkeit das Fundament der zukünftigen seelisch-geistigen Individualisierung der Russen in der Epoche der Bewusstseinsseele anlegt.
In dieser Tätigkeit steht der Erzengel in direktester Verbindung mit dem Elohim Jahwe, der zum Gruppengeist der slawischen Völker geworden ist. Er beauftragte Boris I. mit der Aufgabe, der geistige Vater dieser Völker zu werden. Doch dieser Auftrag war anders als die an Abraham und das jüdische Volk gerichtete Aufgabe, auf der Erde einen Leib für das Christus-Ich zu errichten, aber so, dass der Ich-Impuls durch die Vererbung ohne die Entwicklung einer äußeren Kultur und die Differenzierung der Seele zu einer Dreigliedrigkeit zu gelangen, die zu einer essentiellen Individualisierung führt. Nach dem Mysterium von Golgatha richtete Jahwe seine Möglichkeiten der Beeinflussung der natürlichen Prozesse darauf aus, die menschliche Individualisierungbereits im christlichen Sinne zu stimulieren. Statt „Ich und mein Vater Abraham sind eins“ hieß es nun „nicht ich, sondern Christus in mir“, was unweigerlich zu einer Erfahrung der Offenbarung „Ich bin Gott“ führte. DieWahl Christi ging durch Jahwe an die Bulgaren als Träger des Ich-Impulses und sie sollten das Zentrum desentstehenden Slawentums werden. Vor rund 4.000 Jahren wurde Abrahams Treue durch die Opferung Isaaksauf die Probe gestellt, und vor mehr als 1.100 Jahren wurde die Treue von Boris I. durch die Erblindung seines Sohnes Rassate auf die Probe gestellt. Abraham wurde der leibliche Vater der Hebräer, in denen der Impulssenkrecht von oben nach unten wirkte und nur zu einer Erleuchtung durch das Ich, nicht aber zu dessen individueller Ausgestaltung führte. Bei den Slawen muss die Individualisierung zur Befreiung des Geistes vom Leib, zur Erhebung des Phantoms aus dem Fleisch führen.
Nach dem Rückzug Jahwes lösten sich die Juden nicht unter den sich christianisierenden Völkern auf und kamen unter die Führung von Ahasverus, dem unsterblichen, aber nicht auferstandenen Mann, der sich in das Karma Jahwes verwandelte. Von ihnen blieb auch das embryonale, vererbte Denken übrig. Mit diesem Denken kann man nur das Natürliche begreifen, und es führt unweigerlich zum Atheismus. Die Völker mit einem solchen „jahweisierten Denken“ im alttestamentarischen Sinne werden zum „Volk Jahwes“ und erheben den Anspruch, ihre Kultur über die Erde zu verbreiten, ohne Rücksicht auf die Spezifika der anderen Kulturen. Es bedarf eines Übergangs vom embryonalen zum irdischen Denken, von dem Steiner in der „Philosophie der Freiheit“, in „Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten“ und in anderen Werken spricht.
Die Ich-Individualisierung unter den Slawen ist die wichtigste Aufgabe für die gesamte fünfte Kulturepoche, um durch die Bewusstseinsseele zum irdischen Denken und zur Artenmetamorphose im Sinne der neuen michaelischen Spiritualität zu gelangen. Die Vorhut für diese Metamorphose liegt nach Rudolf Steiner in Mitteleuropa, und logischerweise kam die Anthroposophie durch das Deutschtum. Der Vorposten der sechstenKulturepoche sind die drei slawischen Halbinseln im Westen, durch die ihre dreifache Seele als Trägerin nicht des alltäglichen, sondern des höheren Bewusstseins in die fünfte Kulturepoche zu blicken scheint. Diese drei Seelenglieder sind die Polen, die Tschechen und die Südslawen [11]. Die „Gesellschaft der Finsternis“ griff auch auf sie über mit der Schaffung der künstlichen Staatsgebilde Tschechoslowakei und Jugoslawien, von denen Ersteres zivilisiert und Letzteres mit blutigen Kriegen zerfiel.
Die Slawen Osteuropas leben in Erwartung des Geistselbst. Die Kräfte des Ich kommen als Vorahnung des Manas zum Ausdruck, aber im täglichen Leben leben die Russen hauptsächlich im Element derEmpfindungsseele. Mehr noch: Mit dem Anbruch der fünften Kulturepoche und dem Zusammenprall mit der westeuropäischen Entwicklung ist die dreifache Seele des russischen Volkes, die in den Epen durch drei Helden repräsentiert wird, eingeschlafen. Dazu trugen die Folgen des mongolisch-tatarischen Jochs mit der Einführung des Prinzips der Despotie, der bereits erwähnte Abbruch der königlichen Verwandtschaft mit den Bulgaren nach der Ermordung von Demetrius und das von den Jesuiten unterschobene „Vermächtnis Peters I.“ bei, das Russland in die falsche panslawistische Richtung lenkte und die in kirchlichen Kreisen schon vorher existierende Idee vom „dritten Rom“ verstärkte. Dies führte zu den zahlreichen Kriegen mit dem Osmanischen Reich und den Bestrebungen, Konstantinopel durch die auf der Balkanhalbinsel lebenden Bulgaren zu erobern, die stets nach diesen „Befreiungen“ zu leiden hatten.
Zu diesem Zweck wurden die entsprechenden brutalen Geschichtsfälschungen vorgenommen. Es gab weder im 5. noch im 6. Jahrhundert Slawen aus Transkarpatien und den Sümpfen Polesiens auf der Balkanhalbinsel, die das Byzantinische Reich angriffen. Dies war das Werk der Bulgaren, und die Tausenden von Namen von Naturformationen, Siedlungen usw. auf der gesamten Balkanhalbinsel bis hin zu den südlichsten Teilen des Peloponnes ergaben nur in bulgarischer Sprache einen Sinn. Erst im 19. Jahrhundert begann mansystematisch, die alten Namen durch griechische zu ersetzen. Im ersten Jahrtausend n. Chr. ist in keiner schriftlichen Quelle von „slawischen“ Völkern die Rede, weil sie erst danach entstanden sind. Ab dem 10. Jahrhundert war die Amts- und Kirchensprache in Russland acht Jahrhunderte lang Bulgarisch, das mit der russischen Volkssprache koexistierte, die sich vom Bulgarischen vor allem durch die Nasale unterschied. Erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts bemerkten russische Theologen, dass im orthodoxen Glaubensbekenntnis, das sie von der Byzanz übernommen hätten, die Heilige Trinität nicht als „wesenhaft“, sondern als „wesensähnlich“ definiert wurde. Sie haben „den Fehler“ korrigiert, aber sie wundern sich heute noch, woher dieser Begriff kam.
So wie die deutschen Historiker die Geschichte verfälschten und ihre Mythologie zur Rechtfertigung desrassischen „Ariertums“ benutzten, stützten sich auch die russischen Historiker auf eine falsche Herkunft und begannen, eine „slawische“ Mythologie aus der Zeit vor ihrer Christianisierung im 10. Jahrhundert zu erfinden, die völlig willkürlich zum Trojanischen Krieg und dem „slawischen Russen“ Achilles führte, obwohl sie die historische Quelle von Johannes Malalas sehr gut kennen, in der Achilles als Anführer von „3000 Myrmidonen, die heute Bulgaren genannt werden“, geschildert wird. Das Wort „Myrmidonen“ bedeutet „Ameisenmenschen“, d. h. „zahlreich“. Diese „Ameisen“ brachen aus dem Gebiet der heutigen Halbinsel Krim auf, um im Bündnis mit anderen Thrako-Bulgaren gegen die Verteidiger Trojas zu kämpfen, die auch ihre Verwandten waren. Und dann gründete der fliehende Äneas Rom.
In Russland wird die Verbindung mit den Ukrainern mal zugegeben, mal geleugnet. Wir haben schon genug über dieses Thema gesprochen. Im seelisch-geistigen Sinne mag die Ukraine der Wille im Gesamtorganismus der Rus sein, aber im physischen Sinne ist sie das Herz, das heute der mittlere Teil des geistig-seelischen Organismus Moskowien brutal angreift, statt Impulse auszusenden, die den Süden mit dem Norden (in diesem Fall Weißrussland) harmonisieren. Durch die enorme Korruption, Gewalt, Gesetzlosigkeit und den wilden Kapitalismus, der jetzt zum Staatskapitalismus nach chinesischem Vorbild mutiert, kann Russland für die anderen Nationen nicht attraktiv sein, und sie meiden es. Es ist nicht gut, den Völkern die Schuld zu geben, sondern nach den Ursachen der Probleme zu suchen. Das Ich wird vom Menschen in Evolution, Geschichte und Kultur durch das nationale Element und die individuelle geistige Arbeit gemeistert. Indem man in ein Volk inkarniert, wird man mit seinem Karma verbunden, aber aus geistigen Quellen wissen wir, dass das nationale Karma keine Rechtfertigung für die individuelle Verantwortung sein kann. Diese Wahrheit gilt heute mit besonderer Kraft für jeden Russen. Russland hat zwei Feinde: Von innen ist das die gesamte politisch-oligarchische Struktur mit Putin an der Spitze, der wahrscheinlich eine bolschewistische Einweihungsphase durchlaufen hat und die Impulse, die vom asurischen Doppelgänger des Volkserzengels ausgehen, in vollem Umfang ausführt, und der andere Feind kommt von außen und manifestiert sich in den verschiedensten Richtungen.
Der Ausweg zur Rettung liegt nicht im Eurasismus, der vor allem für die lateinische Rasse mit ihrer durch die Entwicklung der Verstandesseele bedingten Mentalität charakteristisch ist und sich durch den Wunsch nach Bewahrung der Traditionen, Konservatismus, Verehrung der Geschichte, Blutsverwandtschaft usw. auszeichnet, d. h. alles, was in der Zeit liegt. Das Heil liegt auch nicht im Atlantizismus, der das Interesse einer ethnischen Gruppe, der Angelsachsen, vertritt, deren Mentalität von der Erfahrung der Bewusstseinsseele geprägt ist. Sie sind Menschen des Raums, und daher liegt in ihren Eigenschaften das Streben nach Weltherrschaft. Aber sie erleben diesen höchsten Teil der Seele nur instinktiv, geistlos und materialistisch. Sie geben sich als „Linke“ aus, die auf den Individualismus, die liberalen Demokratie und Rassenmischung gerichtet sind. Sie drohen den europäischen Völkern mit den „rechtsgerichteten Eurasiern“, die zum Autoritarismus und zum Primat des Staates neigen. Alle anderen Völker werden in den Wirkungsbereich dieser beiden Rassen hineingezogen und übernehmen die wenig beneidenswerte Rolle des Materials im Kampf zwischen ihnen.
Durch das Eingreifen der Asuras haben sich die Begriffe „rechts“ und „links“ stark verändert. Es kam zu einer solchen Vermischung, dass der Neobolschewismus aus dem Westen als die vereinte Kraft des dreifachen Papsttums hervorging. Steiner hatte vorausgesagt, dass der Bolschewismus, den die westlichen Logen ein Jahrhundert zuvor in Russland eingeführt hatten, um das Individuum durch Diktatur und Unfreiheit auszulöschen, wiederkommen würde, allerdings in veränderter Form. Es wird nun eine emanzipierte Persönlichkeit angestrebt, die einen geistigen und spirituellen Krüppel darstellt, der vom extremen Egoismus seiner Instinkte getrieben wird, und zwar überall auf der Erde, was zum Chaos des kleinen Krieges aller gegen alle führen soll. Bei solchen Krüppeln, so Steiner, entstehen im Gehirn „Geräusche“, die alle möglichen monströsen Modelle für die Zukunft des Menschen hervorbringen. Die enorme Erfahrung aus den bereits erprobten sozialen Experimenten hat natürlich die „Geräusche“ für die Einführung der neuen Weltordnung hervorgerufen.
Die allgegenwärtige Digitalisierung ist ein Netz, das die ganze Welt umspannt. Mit Hilfe digitaler Geräte als Verstand, der aus den unterphysischen Äthern kommt, steigen die Asuras aus dem Inneren der Erde an die Oberfläche und beginnen, astral durch die Menschen zu wirken. Für sie ist unsere Welt eine Anti-Welt, unsere Moral eine Anti-Moral, und als außermoralische (nicht unmoralische) Wesen greifen sie unsere konservative, gesunde Moral an und verwandeln sie in bisher undenkbare Perversionen. Die Digitalisierung ist eine Religion, eine neue Weltkirche, und sie erfordert daher einen grundlegenden Wandel der gesellschaftlichen Strukturen auf der ganzen Welt.
Es handelt sich um eine physiologische Diktatur, die als Höhepunkt des Liberalismus und der Demokratie dargestellt wird, kombiniert mit einer Weltanschauung einer „grünen“ Revolution zur „Rettung“ des Planeten. Bisher hat noch keine Religion eine solche Wirkung auf die Menschen erzielt, die ihr bereitwillig mit immer schwächer werdendem Geist folgen. Die Digitalisierung und die Sexualität sind die beiden Seiten des einheitlichen Plans der Asuras, unser Denken und unsere Fortpflanzungsfähigkeit anzugreifen, um die Menschen auf dem gesamten Planeten in eine soziale Struktur zu sozialisieren, die den Asuras angepasst wird. Das Ziel ist es, die Menschheit nicht nur weltanschaulich, sondern auch substanziell zu zerstören. Indem sie den Menschen mit dem Silizium, mit der Maschine und ihrem ahrimanisch-asurischen Verstand verbinden, streben sie an, dass das Geistselbst in die achte Sphäre gelangt, und die Substanz des physischen Leibes mit dem menschlichen Geist darin in die unterphysischen Welten gerät und zum „Lehm“ für einen neuen Zyklus wird. Aus einer Religion ist die Digitalisierung zum Mysterium geworden. Der Materialismus ist zu einem magischen Mysterium geworden. Unser niederes Ich wird zu „Lehm“ zerstäubt, was die Verbindung mit dem wahren Ich wird unmöglich macht, der Geist wird in der Materie gefesselt. Auf diese Weise wird das Opfer des Christus-Ich als Lebensgeist überflüssig, und der Mensch wird zu etwas gemacht, das nichts mit der zehntenHierarchie zu tun hat. So wird die Vorsehung scheitern und Gott sich nicht durch unser Ich selbst erleben können.
In der sexuellen Revolution findet das Böse seine ganz offene, massive und zerstörerische Manifestation. Nach Steiner ist sie „der schlimmste Ausdruck des Materialismus“, das Teuflischste der Gegenwart.“ Diese Worte stammen aus dem Jahr 1912.[12] Seitdem wurden alle möglichen eugenischen Untaten begangen, bis hin zu dem Punkt, an dem sogar die genetische Basis des Menschen in unserer Zeit zerstört wird. Da kleinere Sünden im Prozess der Inkarnationen korrigiert werden, versuchen die Geister der Finsternis, ihre Macht in uns evolutionär zu stärken. Menschen mit sexuellen Verirrungen sind mit ihrer vergangenen Inkarnationverbunden, als sie ihren Astralleib durch diesen Missbrauch infizierten. Heute sind sie – angeführt von den Asuras – anfällig für genetische Transformationen aller Art. Die Scham geht von der Erde aus und steigt in denKosmos zu den göttlichen Hierarchien als die Aussage: „Der Mensch hat den Sinn seines Daseins verloren“. Aus der infernalischen Symbiose zwischen Digitalisierung und Sexualität wird in dem erneuerten Impuls von Gondishapur die böse Rasse vorzeitig geboren. Und der massive Ansturm der Migranten auf Europa ist nur ein Element auf dem Weg zu dessen Untergang.
Vor der kulturellen Entwicklung unseres Kontinents, der auch ein anthropomorph geformter geistiger Organismus ist, stehen drei Aufgaben: 1. Die Entwicklung der Bewusstseinsseele, die im fünften Kulturzeitalter noch nicht ihre eigene Epoche hat, damit die geistige Führung auf Menschen übertragen werden kann; 2. Durch die Bewusstseinsseele eine Verbindung zwischen dem niederen und dem höheren Ich zu verwirklichen, die es dem Menschen ermöglicht, sich selbst als freien individuellen Geist zu erfahren; 3. Wenn die Entwicklung der dreigliedrigen Seele abgeschlossen ist, sich der individuellen Verinnerlichung des dreigliedrigen Geistes anzunähern. Für die Lösung dieser Aufgaben sind die germanischen und slawischen Völker, die vertikal auf jenem urphänomenalen Kreuz der Entwicklung stehen, von dem wir oben gesprochen haben, angepasst und vorbereitet. Die Stärke Russlands und Deutschlands liegt im Geist, nicht in einer wie auch immer gearteten Dominanz auf materieller Basis. Gegen diese Entwicklung wirken die Kräfte des Latinismus und Amerikanismus durch ihre Geheimorden, Logen und Gesellschaften. An diesem Kreuz ist die Seele der Europäer als Ganzes gekreuzigt.
Vor zehn Jahren schickte mir die nun wiedergeborene Jeanne d’Arc über den wiedergeborenen bulgarischen Nationalhelden Wassil Lewski eine Zeichnung: Sie hat ein Kreuz gesehen, das nicht auf dem Boden, sondern wie in der Luft lag und hörte eine Stimme: „Das Kreuz, an dem Christus gekreuzigt wurde, ist das Zeichen der Bulgaren“. Und dann dreimal: „Sag Mangurov Bescheid!“ Wir wissen, dass am Kreuz von Golgatha das Ichdes Makrokosmos gekreuzigt wurde, und davor wurde die menschliche Seele am irdischen Körper gekreuzigt. Christus konnte Sein Kreuz aufrichten, Er verband sich mit dem Ich des Menschen und befähigte ihn, auch sein Kreuz aufzurichten. Der Erlöser kam nicht für die Gruppe, sondern für die Individualität, und nur so konnte Er wirklich erstmalig erlebt werden. Danach geht es auf die Suche nach anderen ähnlichen Individualitäten. Das Kreuz der Bulgaren ist zwar in der Luft, aber es ist noch nicht aufgerichtet. Das ist eine persönliche Angelegenheit, bei der das Ich am Schnittpunkt der beiden Balken agiert. Die Bulgaren sollten einen Impuls ausstrahlen, der den Weg weist, und er wurde ausgestrahlt – die Synthese der beiden esoterischen christlichen Impulse des 20. Jahrhunderts. Nur sie kann die Erfüllung der drei oben genannten Aufgaben der europäischen Kultur gewährleisten. Es ist kein Zufall, dass die Verbindung zwischen den Erzengeln Deutschlands und Russlands über den Erzengel der Bulgaren – Raphael – verläuft. Wenn Deutschland die zweiblättrige Lotusblüte ist, dann erfordert der Übergang zur sechzehnblättrigen Lotusblüte unweigerlich, dass sich der anthroposophische Impuls mit dem Impuls verbindet, der vom gegenwärtigen Bodhisattva und zukünftigen Buddha Maitreya ausgeht, um auch zur zwölfblättrigen Lotusblüte überzugehen, deren bewusste Beherrschung ganz dem Slawentum und der sechsten Kulturepoche gehört, wenn der Bodhisattva zum Buddha des Guten geworden sein wird. Entweder hören die Deutschen und Slawen die Forderungen, die aus den geistigen Welten ertönen, aus denen die Idee der Synthese stammt, oder die Zivilisation ist dazu verdammt, zu einer globalen Diktatur zu verkommen, die unweigerlich in einem unvorstellbaren Chaos zusammenbrechen wird, das die ideale Umgebung für das Kommen Ahrimans darstellt.
Die Synthese ermöglicht es, die Ursprünge der Verschwörungen in der übersinnlichen Welt zu enthüllen, die sich auf dem physischen Plan manifestieren, und dann werden, wie uns die geistige Welt versichert hat, rechtmäßig entwickelte hierarchische Wesen in der Lage sein, diese Pläne, die sich um das Kommen des „kleinen“ Antichristen drehen, auf überraschende Weise zu verwirren und zu vereiteln. Das Gefäß für Ahrimanstammt aus einer jüdischen Familie, die mit ziemlicher Sicherheit in den USA lebt. Die Juden sind die einzigen, die den Messias bei seinem ersten physischen Kommen erwarten. Der auf der Astralebene wandernde „ewige Jude“ Ahasverus ist ein Instrument Ahrimans und hat eine innere astrale Verwandtschaft mit dem zurückgebliebenen Archai, dem Führergeist der USA.
Es ist möglich, dass die Verführung der Juden durch den rassischen Zionismus unmittelbar bevorsteht, diesich äußerlich in Form eines Krieges mit dem Islam ausdrückt, so dass sich Albert Pikes Prophezeiung eines dritten Weltkrieges erfüllt. Der Jesuiten-Papst Franziskus I., der sicherlich ein informierter Mann ist, hat erklärt, dass mit dem russisch-ukrainischen Krieg der Weltkrieg bereits begonnen hat. Hinter den Kulissen werden ständig neue Pläne ausgeheckt, um das Hauptziel zu erreichen, nämlich das Scheitern des Menschen auf seinem Weg zur zehnten Hierarchie. Die bösen Mächte tun ihr Werk, sonst kann das neue Gute, das aus der Metamorphose des Bösen hervorgeht, nicht erscheinen. Es geht in diesem Vortrag nicht darum, Angst, Machtlosigkeit und Verzweiflung zu schüren, sondern darum, auf die Wahrheit in dem, was geschieht, hinzuweisen. Die Lügen sind heute so zahlreich, so offenkundig und so groß, dass man unweigerlich den Ariadnefaden verliert, der einen zu den Antworten in der Wahrheit führen würde. Die Lügen dringen in den Ätherleib ein, und wenn die Wahrheit ausgesprochen wird, kommt es zu einem Zusammenbruch des Nerven- und Kreislaufsystems, der zu Hysterie führt. Das geistige Wesen der Lüge verursacht eine Rebellion im Astralleib des Menschen, aber es ist unmöglich, dass man es durch Überredung und Erklärungen unsererseits austreibt, da dieses Wesen im Ätherleib Wurzeln geschlagen hat, wohin es durch die von den Medien und anderen suggestiven Quellen bearbeiteten Verstandesseele eingedrungen ist. Ein solcher Mensch wird durch den Blutandrang zum Kopf erstickt. Bei dem alten Vorurteil, bei den Lügen zu bleiben, ist für ihn eine Frage des Seins, nicht nur des Bewusstseins. Es ist daher vergeblich und sogar gefährlich, sich darum zu bemühen, dass er die Ideen dieses Vortrags hört und versteht. Er ist für diejenigen bestimmt, deren Hauptmesslatte vor allem die Liebe zur Wahrheit ist. In ihnen liegt die Hoffnung, dass die Pläne der übersinnlichen Mächte und ihrer irdischen Stellvertreter rechtzeitig offenbart werden, damit der Menschheit eine bessere Zukunft gesichert werden kann, indem sie in Verbindung mit hierarchischen Wesen handelt, die der Führung Christi, des Gottes unseres Ich, folgen!
[1] In GA 203, 14. Vortrag
[2] GA 179, 8. Vortrag
[3] GA 180, 2. Vortrag
[4] Ebd., 13. Vortrag
[5] GА 209, 1. Vortrag
[6] Während des landwirtschaftlichen Kurses in Koberwitz.
[7] Historiker des Oströmischen Reiches, der im 5. Jahrhundert lebte. Im Jahr 448 begleitete er den Botschafter von Kaiser Theodosius II. auf einer Gesandtschaftsreise zum Hof von Attila.
[8] Etwa die transkarpatischen Ruthenen
[9] GA 158, 1.Vortrag
[10] GA 237, 5. Vortrag
[11] GA 174, 7. Vortrag
[12] GA 143, Vortrag vom 08.05.1912
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